Float-Tarif: Was ist das?
Bei einem Float-Tarif wird der Preis in der Regel monatlich an die Preisentwicklung an der Börse angepasst. Diese Anpassung erfolgt automatisch. Der Verbund verrechnet bei seinem Float-Tarif zusätzlich einen Fixpreisanteil. Das Risiko steigender Preise trägt bei Float-Tarifen ausschließlich der Kunde. Sinken die Preise, werden diese Senkungen auch automatisch weitergegeben.
Konsumentenbeschwerde gab Ausschlag
Ein Konsument aus dem Innviertel hatte einen Float-Tarif beim Verbund abgeschlossen. Als sich der monatliche Teilzahlungsbetrag erhöhte, wollte der Konsument kündigen. Der Verbund verwies auf die Vertragsbindung von 12 Monaten hin und lehnte die Kündigung ab.
Nachdem der Verbund auch gegenüber der AK Oberösterreich nicht einlenkte, leiteten Expert-/innen des Konsumentenschutzes ein Abmahnverfahren wegen der Vertragsbindung ein. Erst dadurch lenkte der Konzern ein und gab eine Unterlassungserklärung ab.
Vertragsbindung war unzulässig
Beim Float-Tarif tragen ausschließlich die Kund-/innen das Risiko steigender Preise. Selbst bei exorbitanten Preissteigerungen wie zuletzt verhindert die Vertragsbindung, dass Kund-/innen den Vertrag kündigen und zu einem anderen Lieferanten wechseln.
Diesem gravierenden Nachteil steht kein berechtigtes Interesse des Unternehmens an der langen Vertragsbindung gegenüber. Somit ist die Vertragsbindung rechtswidrig.
Schlaustrom GmbH: Klage läuft
Auch die Schlaustrom GmbH versorgt ihre Kund-/innen mit einem flexiblen Tarif. Hier wird der Preis sogar stündlich an die Preisentwicklung an der Börse angepasst, es besteht ebenso eine Vertragsbindung von 12 Monaten.
Anders als der Verbund war die Schlaustrom GmbH aber nicht bereit eine Unterlassungserklärung abzugeben. Die Konsumentenschützer-/innen der AK Oberösterreich veranlassten die Unterlassungsklage.
Konsumentenrechte achten - derzeit wichtiger denn je
Die steigenden Energiepreise bringen bereits eine enorme Belastung für alle Konsument-/innen.
Energieunternehmen, die bei steigenden Preisen Konsumentenschutzrechte missachten, muss dringend Einhalt geboten werden.
Die Konsumentenschützer-/innen der AK Oberösterreich schreiten kompromisslos gegen Rechtsbrüche ein, damit die Belastung durch die ohnehin hohen Strompreise nicht zusätzlich verschärft wird.