Mit 1. Jänner 1975, also vor knapp 50 Jahren, wurde der Schwangerschaftsabbruch in Österreich innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate straffrei gestellt. Bis dahin riskierten Menschen, die Abtreibungen durchführen ließen oder durchführten, die eigene Gesundheit und mitunter hohe Gefängnisstrafen. Die Erfahrungen rund um Abtreibung vor der Aufhebung des Verbots wurden aus Furcht kaum weitergegeben, selten erzählt und schon gar nicht aufgeschrieben. Das heißt, das Wissen um die Praktiken, die sozialen Netzwerke, die Schwierigkeiten, die tragischen Lebenssituationen, die das Abtreibungsverbot mit sich brachte, werden bald verloren und vergessen sein. Das soll dieses Interviewprojekt anlässlich des 50. Jahrestages der Einführung der Fristenregelung verhindern. Das Kreisky Archiv möchte Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die bereit sind, über ihre Erfahrungen zu sprechen, um ein Interview bitten: Es geht darum, diese Erfahrungen für nachfolgende Generationen zu bewahren und das Wissen darüber weiterzugeben, wie sich das Abtreibungsverbot auf das Leben von vielen Menschen, auf ihre Perspektiven, ihre Handlungsräume und Lebenschancen auswirken konnte und auswirkte.
Kreisky Archiv sucht nach Gesprächspartner*innen
Das Kreisky Archiv https://www.kreisky.org/mission.html ist auf der Suche nach Interviewpartnerinnen und -partnern für ein Forschungsprojekt. Wenn Sie Ihre Erinnerungen und Ihr Wissen zum Thema Schwangerschaftsabbruch als verbotene Praxis teilen wollen, bitten wir Sie um Kontaktaufnahme. Die Interviews werden nur zu Dokumentationszwecken aufgezeichnet, selbstverständlich werden Namen und persönliche Angaben anonymisiert. Sie können Ihr Interview auch gern für jegliche Einsichtnahme sperren lassen.
Sollten Sie zu einem Interview bereit sein oder noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an:
Mag. Maria Steiner
Kreisky Archiv
Rechte Wienzeile 97
1050 Wien
Tel.: 01 5457535/30
steiner(at)kreisky.org