© PVÖ Wien | Ludwig Schedl

Günther Kochmann | Jahrgang 1942 | Mitglied seit 2004

Vorsitzender PVÖ-Wieden

 

Schaffung neuer Angebote für die "jungen" Alten und eine starke Vertretung ihrer Interessen in der Zukunft.

Bei uns im Bezirk habe ich den Vorsitz von meiner Frau, die sich jahrelang für den PVÖ engagiert hat, übernommen. Bis jetzt war ich ihr Stellvertreter und habe die Finanzen im Bezirk verantwortet. Darüber hinaus war ich bis 2021 auch noch als Landesportreferent des PVÖ-Wien tätig.  

Das Motto des PVÖ lautet richtig – wichtig – stark. Wir sind das einzige Sprachrohr der Pensionistinnen und Pensionisten gegenüber der Regierung, weil es ja sonst keine gesetzliche Pensionistenvertretung gibt. Daher ist es wichtig, dass wir viele Mitglieder haben, weil mehr Stimmen auch mehr bewegen können, wenn Forderungen gestellt werden müssen. Wenn ich Mitglieder werbe, dann sage ich ihnen genau das - nämlich, dass die Pensionisten die einzige Bevölkerungsgruppe sind, die keine gesetzliche Vertretung haben. Der PVÖ ist über den Seniorenrat das Sprachrohr, was bei den anderen die Kammern oder Interessensvereinigungen der Fall ist. Wir werden daher nur gehört werden, wenn wir möglichst viele Mitglieder haben. Viele verwechseln das mit den Leistungen und Vergünstigungen anderer Einrichtungen, die aber nichts mit Interessensvertretung zu tun haben. In Wien ist die Konkurrenz gerade bei Leistungen und Vergünstigungen für SeniorInnen leider sehr groß. So hat die Stadt Wien beispielsweise Pensionistenklubs eröffnet, deren Angebot wir bei weitem nicht halten können. Die Leute müssen verstehen, dass wir primär die „ersatzgesetzliche“ Vertretung gegenüber der Regierung sind, aber dass es eben auch viele Vergünstigungen gibt, wie Sport, Kultur oder das Angebot von Seniorenreisen.

Die Mitglieder in meinem Bezirk nehmen immer sehr gerne am Turnprogramm teil oder an den Tagesfahrten, was leider durch die Pandemie bedingt derzeit ziemlich eingeschlafen ist.

In Zukunft müssen wir jüngere Menschen ansprechen und für diese auch zeitgemäße Angebote haben. Heute haben viele ältere Menschen noch ein Auto und brauchen oder wollen gar nicht mit einem Autobus einen Ausflug machen. Viele wollen auch kleinere Gruppen und individuelle abgelegene Urlaubsziele ansteuern. Auch beim Turnen geht man vielleicht nicht so gerne in den miefenden Schulturnsaal sondern lieber in den hippen Fitness-Klub.

Jedenfalls müssen wir, sobald die Pandemie vorbei ist, neu durchstarten. Es gilt, nach neuen Wegen suchen. Die jungen Pensionistinnen und Pensionisten haben vielleicht gar nicht das Bedürfnis, in der Gemeinschaft zu sein. Sie suchen vielleicht nach Individualität oder eher geschlossenen Kreisen. Aber auch die Digitalisierung bringt  zusätzliche Herausforderungen mit sich. Viele der Seniorenhandys können die neuen Kommunikationskanäle gar nicht bedienen. Wichtig erscheint mir auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Organisationen, wo wir Ressourcen bündeln können, denn die Zusammenarbeit macht uns in Summe dann auch stärker.

Unser Hauptargument sollte immer sein, dass wir die Interessenvertretung der älteren Generation sind, nämlich dann, wenn die Menschen pensionsbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Man muss den Leuten daher auch sagen, dass der Mitgliedsbeitrag beim PVÖ verglichen werden kann beispielsweise mit der Abgabe für die Arbeiterkammer oder einer sonstigen beruflichen Ständevertretung.

Kontaktdaten

PVÖ-Wieden

Wiedner Hauptstrasse 60b | 1040 Wien Tel.: 0664 322 99 40 Beratung & Information: jeden 2. Dienstag im Monat, 9.00 bis 12.00 Uhr

Wieden