„Ein würdevolles und sozial abgesichertes Leben im Alter ist ein Grundrecht und darf kein Privileg sein! Es ist die Aufgabe eines Sozialstaates, dass keine Pensionistin und kein Pensionist in Armut leben muss“, unterstreicht die PVÖ-Präsidentin.
Pension muss ihren Wert behalten
Damit man von der Pension auch Leben und seinen Lebensstandard halten kann, muss gesetzlich abgesichert werden, dass die Pension ihren Wert behält und die Kaufkraft der Pensionist*innen sichert. Daher haben sich alle im Österreichischen Seniorenrat vertretenen Senior*innenorganisationen dafür ausgesprochen, dass das Grundrecht auf Alterssicherung in der Verfassung verankert werden muss. Weiters muss sichergestellt werden, dass künftig jede Pensionsanpassung mindestens nach dem gesetzlichen Anpassungsfaktor erfolgt. „Das ist nicht nur eine Frage der Kaufkraftsicherung und des Respekts. Das ist auch Gesetz“, so Gerstorfer.
Ausgleichszulage muss an Armutsgrenze angepasst werden
„Die Ausgleichszulage, die derzeit bei 1.273,99 Euro für eine alleinstehende Person liegt, ist im eigentlichen Sinne keine Pension, sondern eine Maßnahme zur Armutsbekämpfung. In ihrer aktuellen Höhe ist sie dies aber nicht. Denn wer in Österreich eine Ausgleichszulage bezieht – und das sind zu 68,2 Prozent, also mehr als 2/3 Frauen - der liegt damit 150 Euro unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze, die derzeit - umgerechnet auf 14 Bezüge – bei rund 1.424 Euro pro Monat liegt,“ kritisiert die PVÖ-Präsidentin. Der Pensionistenverband fordert daher, dass die Ausgleichszulage schrittweise an die Armutsgefährdungsgrenze herangeführt und jährlich entsprechend angepasst wird.
Altersarmut ist weiblich – jede 5. Frau 65 Jahren ist armutsgefährdet
In Österreich waren im Jahr 2024 – aus dem die letzten statistisch gesicherten Daten stammen - insgesamt 269.000 Personen im Alter über 65 Jahren armutsgefährdet Das entspricht 16% aller Menschen über 65. Besonders stark trifft es dabei Frauen. Laut Statistik gilt in Österreich jede 5. Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet. Um hier entgegenzuwirken, muss man, so Gerstorfer „gezielt an zwei Hebeln gleichzeitig ansetzen“. „Wir müssen die bestehende Altersarmut verringern, indem man die Ausgleichszulage an die Armutsgrenze anpasst und die Wertsicherung der Pensionen gesetzlich verankert. Und wir müssen die künftige Frauenpensionen durch die leichtere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine bessere Anrechnung von Kinder-Erziehungszeiten auf dem Pensionskonto anheben!“, so Gerstorfer, die abschließend betont: „Politik, Wirtschaft, Kommunen und Interessensvertretungen müssen an einem Strang ziehen. Nur so können wir es schaffen, dass Altersarmut irgendwann endgültig der Vergangenheit angehört. Das ist eine Frage des Respekts, der Menschlichkeit, das schulden wir der älteren Generation!“
