"Die vorgesehene Streichung der Zuverdienstgrenze trifft besonders jene, die ohne geringfügigen Zuverdienst bei meist längerfristigen Ausbildung ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Es gibt ja auch kein 13. oder 14. Arbeitslosengeld, das etwas finanziellen Spielraum schaffen könnte. Gerade die Möglichkeit, während einer Ausbildung durch einen geringfügigen Job die Existenz ein Stück weit abzusichern, ist für viele der entscheidende Schritt in Richtung beruflicher Neuorientierung – und auch für eine würdevolle, selbstbestimmte Lebensführung unerlässlich“, betont PVÖ-Präsidentin Birgit Gerstorfer, MBA.
Warnung vor sozialen Härten und Auswirkungen auf den Pflegenotstand
Der Pensionistenverband warnt ausdrücklich vor sozialen Härten, die mit dieser Maßnahme einhergehen: „Viele Menschen werden aus finanziellen Gründen gezwungen, auf eine Pflegeausbildung zu verzichten. Das gefährdet nicht nur die individuelle Lebensplanung, sondern auch die Versorgungssicherheit älterer Menschen in Österreich. Schon heute ist der Mangel an Pflegepersonal gravierend – jede Bremse bei der Ausbildung potenziert das Problem“, erklärt Präsidentin Gerstorfer.
Forderung nach Ausnahmen für Ausbildungsberufe in der Pflege
„Wir appellieren eindringlich, die Möglichkeit eines Zuverdienstes im Rahmen der Pflegeausbildung aufrechtzuerhalten und Ausnahmeregelungen für angehende Pflegekräfte vorzusehen. Wer die Zuverdienstgrenze abschafft, handelt gegen die wirtschaftlichen und sozialen Realitäten vieler betroffener Familien und gefährdet die Zukunft der Pflege in unserem Land nachhaltigst“, so Gerstorfer.
Salzburg spart Kosten des Bundes – Pflegebonus bleibt gestrichen
Weiters kritisiert Gerstorfer, dass Salzburg trotz massiver Einwände von Gewerkschaften und Pflegeverbände als einziges Bundesland an der Streichung des Pflegebonus festhält. Immerhin sind davon Rund 15.000 Pflege- und Betreuungskräfte betroffen. Es geht dabei um angebliche Einsparungen von zehn Millionen Euro pro Jahr. "Was dabei aber verschwiegen wird: Bei diesem Pflegebonus handelt es sich nicht um Landesmittel, sondern um Gelder des Bundes. Salzburg saniert dadurch mit Bundesmitteln sein Landesbudget und das auf Kosten tausender Pflegekräfte", betont Gerstorfer. Diese Entscheidung trifft insbesondere jene, die in einem ohnehin belasteten Pflegealltag unverzichtbare Arbeit leisten.
