„Anstatt seriös über Generationengerechtigkeit und langfristige Finanzierbarkeit zu diskutieren, wird immer wieder mit verzerrten Zahlen und missverständlichen Begriffen ein falsches Bild erzeugt“, erklärt Verbandspräsidentin Birgit Gerstorfer. „Das nützt niemandem, weder den Erwerbstätigen noch den Pensionistinnen und Pensionisten.“
Viele der angeführten Kosten sind keine Pensionen
Ein erheblicher Teil der von Agenda Austria genannten Summen betrifft in Wahrheit Leistungen, die außerhalb des Pensionssystems liegen, wie Ausgleichszulagen, Kindererziehungszeiten, Rehabilitationsgeld oder Krankengeld. Diese Zahlungen erfüllen wichtige soziale Funktionen, dürfen aber nicht als Pensionsausgaben dargestellt werden.
„Wer alle Sozialausgaben unter dem Titel ,Pension‘ zusammenfasst, führt die Öffentlichkeit in die Irre und befeuert Vorurteile gegenüber älteren Menschen“, so Gerstorfer.
Pensionssystem stabil und finanzierbar
Aktuelle Daten der Pensionsversicherung zeigen, dass das österreichische Pensionssystem auf einem stabilen Fundament steht. Sowohl das faktische Pensionsantrittsalter als auch die Einnahmen aus Beiträgen steigen, während die Zahl der Neuzugänge sinkt. Zudem sorgt der gesetzlich verankerte Nachhaltigkeitsmechanismus für langfristige Finanzierungssicherheit.
„Unser staatliches, umlagefinanziertes System ist krisenfest und bietet den Menschen Sicherheit – jetzt und in Zukunft“, betont die Präsidentin. „Das bestätigen auch internationale Vergleiche, in denen Österreich regelmäßig als Land mit einem der verlässlichsten Pensionssysteme Europas abschneidet.“
Auf sachliche Debatte setzen
Der Pensionistenverband appelliert einmal mehr an alle Beteiligten, die öffentliche Diskussion über die Zukunft des Pensionssystems auf Grundlage überprüfbarer Zahlen und Fakten zu führen. Pauschale Behauptungen und künstlich konstruierte „Pensionslücken“ gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und tragen nichts zu einer lösungsorientierten Debatte bei.
„Eine faire und informierte Diskussion stärkt das Vertrauen in die soziale Sicherheit und verhindert unnötige Generationenkonflikte“, so Gerstorfer abschließend.
