„Ältere Personen werden im Straßenverkehr überdurchschnittlich häufig schwer verletzt oder sogar getötet. Laut einer Verkehrsstatistik aus Österreich war – gemessen an der Gesamtbevölkerung – die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen in der Altersgruppe 75 bis 84 am höchsten, danach folgte die Gruppe 85+. Einen besonders hohen Anteil haben Senior*innen unter den getöteten Fußgänger*innen. In den letzten Jahren war jeder zweite tödlich verunglücke Fußgänger 65 Jahre oder älter. Das zeigt, dass unser Verkehrssystem auf ältere Menschen viel zu wenig Rücksicht nimmt“, so der PVÖ-Präsident. Der unabhängige Pensionistenverband Österreichs fordert, dass die Verkehrsplanung künftig fußgänger- und seniorengerechter gestaltet werden muss.
Sichere Mobilität ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe
„Mobilität ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, für ein selbstbestimmtes Leben. Und es ist die Aufgabe der Politik und Gesellschaft, sichere Mobilität für alle zu gewährleisten. Damit sich auch ältere Menschen sicher im Verkehr bewegen können, braucht es längere Ampel-Schaltphasen, mehr Zebrastreifen, ausreichende (klimaschonende) Beleuchtung auch in der Dämmerung, das Aus für ungesicherte Bahnübergänge, ausreichend breite Gehwege und Gehsteige. Weiters muss der öffentliche Verkehr auch am Land stärker ausgebaut werden“, betont der PVÖ-Präsident und führt weiter aus, dass von diesen Maßnahmen alle Altersgruppen, ganz besonders auch Familien mit Kindern, profitieren würden.
Keine Stigmatisierung älterer Verkehrsteilnehmer*innen – Einschränkungen für ältere Autofahrer*innen bringen nicht mehr Sicherheit
Was der unabhängige Pensionistenverband entschieden ablehnt, sind Einschränkungen, für ältere Führerscheinbesitzer*innen, wie sie derzeit im Zuge der Überarbeitung der EU-Führerscheinrichtlinie geplant sind. „Zwangsüberprüfungen und Befristungen für Führerscheine nur für Ältere, sind nicht nur diskriminierend, sondern - wie zahlreiche Statistiken und Beispiele zeigen, auch unnötig und wirkungslos. Sie bringen kein Mehr an Sicherheit. Alter ist keine Krankheit und ältere Menschen stellen kein höheres Verkehrsrisiko dar. Die Unfallhäufigkeit in der Altersgruppe der 17 bis 24Jährigen ist deutlich höher als jene in der Gruppe der Generation 65+. Laut Statistiken sinkt die Unfallhäufigkeit nach dem 24. Lebensjahr und nimmt erst zwischen 80 und 85 Jahren wieder zu – liegt aber auch dann immer noch unter jener der Altersgruppe der 17 bis 24Jährigen. Ältere Menschen fahren tendenziell vorsichtiger und seltener mit überhöhter Geschwindigkeit“, unterstreicht Kostelka. Beispiele aus anderen Ländern zeigen deutlich, dass verpflichtende Untersuchungen und Beschränkungen für Älteren keinen messbaren Effekt auf die Unfallstatistik haben. Für den PVÖ-Präsident ist daher klar: „Der Schlüssel zu mehr Verkehrssicherheit für alle und über alle Altersgruppen hinweg liegt in zielgruppenspezifischen Fahrtechnikkursen und nicht in einseitig auf Ältere abzielenden Zwangsüberprüfungen und Beschränkungen.