Warum sind es 2,7 Prozent?
2,7 Prozent sind der sogenannte "gesetzliche Anpassungsfaktor", dieser errechnet sich aus der durchschnittlichen Teuerungsrate vom August des Vorjahres bis zum Juli des aktuellen Jahres und wird von der Statistik Austria erhoben. Im ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz) ist festgeschrieben, dass dieser Durchschnittswert für die Anpassung der Pensionen des kommenden Jahres herangezogen wird.
Ist es selbstverständlich, dass Pensionist*innen die volle Teuerungsabgeltung - also den gesetzlichen Anpassungsfaktor erhalten?
Nein, leider keineswegs. In der Vergangenheit - besonders unter schwarz-blauer Regierung oder schwarz-oranger Regierung kam es zu Pensionsanpassungen deutlich unter der Inflationsrate.
Wer erhält heuer 2,7 Prozent?
Alle Pensionist*innen mit Pensionen bis zu 2.500 Euro pro Monat. Pensionen, die darüber liegen sollen einen Fixbetrag von 67,50 Euro pro Monat erhalten.
Warum war der Einsatz des Pensionistenverbandes so wichtig?
Der PVÖ hat sich seit Beginn der Diskussion für eine Anpassung für alle Pensionsbezieher*nnen gemäß der Inflationsrate ausgesprochen. Wir werden das auch weiterhin tun und haben dazu auch eine öffentliche Widerstandsbekundung abgehalten.
Mehr dazu siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pvoe-protestaktion-vor-dem-parlament-volle-27-prozent-anpassung-fuer-alle/
Trotz der Nachhaltigkeit unserer Forderungen hat sich die Bundesregierung anders entschieden. Es war nicht mehr möglich, einzulenken. Wir würden sagen, dass unser Einsatz das Schlimmste verhindert hat. Ohne PVÖ hätte es vermutlich gar keine Anpassung gegeben.
Hier eine detaillierte Chronologie über unseren Einsatz:
1.8.25: erste Veröffentlichung der Inflationsrate mit 2,7%
4.8.25: erste Abstimmung im PVÖ, Forderung nach 2,7%
4.8.25: Presseaussendung des PVÖ siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pensionen-anpassung-laut-gesetz-gefordert/21.8.25
4.8.25: Presseaussendung des Seniorenrates: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250804_OTS0062/seniorenrat-fordert-pensionsanpassung-2026-laut-gesetz
20.8.25: Presseaussendung des Seniorenrates: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250820_OTS0077/gerstorfer-und-korosec-erwarten-fuer-2026-eine-anpassung-der-pensionen-mit-27-prozent
21.8.25: Sozialsprecher der Neos tritt in Vorarlberg heute mit der Forderung nach niedriger Anpassung auf: Forderung 2,2%.
21.8.25: Aussendung des PVÖ Vorarlberg mit klarem Veto gegen diese Forderung
21.8.25: Schaukästen des PVÖ werden mit Plakaten gegen das Pensionsbashing bestückt
26.8.25: Presseaussendung des PVÖ siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pensionistenverband-fordert-anti-teuerungskommission/
1.9.25: Sommergespräch mit Bundeskanzler Stocker mit der Forderung nach 2%
2.9.25: viele Fernsehauftritte bei den unterschiedlichsten Sendern mit Veto gegen 2% und Forderung nach voller Anpassung von 2,7%
3.9.25: weitere Medienauftritte mit Veto gegen 2% und Forderung nach voller Anpassung von 2,7%
4.9.25: Presseaussendung des PVÖ siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/27-prozent-pensionsanpassung-sind-gesetz/
8.9.25: Seniorenratssitzung mit einstimmigem Beschluss des Gremiums mit klarer Forderung nach voller Pensionsanpassung
8.9.25: Presseaussendung des Seniorenrates siehe: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250908_OTS0121/beschluss-des-vorstandes-des-oesterreichischen-seniorenrates
9.9.25: Sozialkonferenz des PVÖ mit Presseaussendung siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pvoe-sozialkonferenz-wir-muessen-die-pensionen-sichern/
10.9.25: Beginn der Verhandlungen
11.9.25: Pressekonferenz der beiden PräsidentInnen des Seniorenrates mit enormem Medienecho
11.9.25: Presseaussendung des PVÖ siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pensionsverhandlungen-werden-das-schlimmste-verhindern-koennen/
11.9.25: Beendigung der Verhandlungen: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250911_OTS0171/gerstorfer-und-korosec-geben-ende-der-gespraeche-zur-pensionsanpassung-ohne-einigung-bekannt
12.9.25: Presseaussendung des PVÖ siehe: https://pvoe.at/themen/aktuelles/news/detail/pensionsanpassung-2026-27-prozent-fuer-71-prozent-aller-pensionisten-herausgeholt/
12.9.25: Pressekonferenz der Bundesregierung: Präsentation des Endergebnisses
15.9.25: Medienaktion mit rund 200 VertreterInnen des PVÖ, die ihren Widerstand zeigen!
Kann der Seniorenrat oder der PVÖ über Gesetze entscheiden? Muss er einer Pensionsanpassung zustimmen?
Nein, wir sind keine Partei, gehören zu keiner Partei und sind nicht in der Bundesregierung. Wir können keine Entscheidungen treffen, sondern nur öffentlichen Druck machen - und das haben wir mit allen gesammelten Kräften gemacht. Begonnen haben diese Diskussion nicht wir, sondern der Sozialsprecher der NEOS, Johannes Gasser, gefolgt vom Bundeskanzler beim Sommergespräch. Bereits zum Zeitpunkt des Interviews von Herrn Gasser hat der PVÖ mit seinen rund 300.000 Mitgliedern, die wir mit voller Überzeugung und Freude vertreten, sich maßgeblich und immer wieder zu Wort gemeldet. Wir haben Druck auf allen Ebenen gemacht und zumindest einen Teilerfolg erzielt.
Der PVÖ ist ein klassischer privatrechtlicher Verein, der nur über den Seniorenrat zu einer rechtlich abgesicherten Mitsprache gelangt. Der Seniorenrat in Österreich ist ein gesetzlich verankerter Interessenvertreter der älteren Generation, er muss angehört werden und kann Empfehlungen und Stellungnahmen abgeben. Er besitzt jedoch kein Vetorecht – seine Rolle ist beratend, nicht entscheidend.
