Dafür gibt es viele Gründe, wie Corona, die Umwelt- und Klimaentwicklung, der Krieg in der Ukraine und zuletzt die Ereignisse im Nahen Osten (Gaza).
Diese unsichere Zukunft hat zu vielen psychologischen Veränderungen geführt, eine davon ist, dass man die Herausforderungen nicht unbedingt annehmen will. Es ist einfacher, die Probleme anderen zu übertragen um selbst nicht tätig werden zu müssen. Natürlich hat der Staat für die Bürgerinnen und Bürger eine große Verantwortung. In den letzten Jahrzehnten wurde ein umfassender Schutz durch Sozialversicherungen, bei Krankheit, Unfällen, Arbeitslosigkeit, Pensionen, Energie und vieles andere mehr geschaffen bzw. musste oftmals hart erkämpft werden. Dieser Vertrag zwischen dem Staat und den Bürgerinnen und Bürgern geht schon auf das Jahr 1762 in Frankreich auf das Werk „du contrat social“ zurück, also auf das Prinzip, dass die, die mehr verdienen, verpflichtet sind für die Bürgerinnen und Bürger in Not aufzukommen.
Dieses Prinzip gilt bis heute noch, allerdings sind die Erwartungen, die an eine Regierung gestellt werden, immens gewachsen, d.h. dass der Staat für jedes Problem zuständig sei und eine Lösung finden müsse. Diese Mentalität verhindert die Übernahme von Eigenverantwortung und Eigeninitiativen. In diesem Dilemma scheint aber der Großteil unserer Gesellschaft gefangen zu sein. Wenn wir aber eine freie Gesellschaft weiter sein wollen, brauchen wir neue Grundsätze um von Jedem und Jeder Einzelnen seinen und ihren persönlichen Einsatz einfordern zu können. In vielen Ländern kann man die wachsende Ablehnung der Demokratie beobachten – abzulesen an den Wahlerfolgen radikaler Strömungen. Aber davon auszugehen, dass die Demokratie stark genug ist, ohne Eingriffe gut überleben zu können, ist ein fataler Irrtum.
Denn die größte Schwäche der Demokratie besteht in der Weigerung vieler Menschen, sich für die Allgemeinheit zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen: Man ist als „unauffälliger“ Bürger scheinbar zufriedener, lebt damit ruhiger, vergisst dabei aber, dass diese Plätze oftmals von Dilettanten übernommen werden, - und was damit zum großen Problem unserer Zeit wird.
Natürlich wünschen wir uns alle, dass wir zu einer friedlicheren Welt zurückfinden! Wie einst Willy Brandt „Mehr Demokratie wagen“ forderte, muss man jetzt den Slogan in „Mehr Diplomatie wagen“ abwandeln um letztlich auch aus den derzeitigen Denkmuster auszubrechen um das Undenkbare zu denken, weil nur dann möglich sein kann, was heute noch unvorstellbar ist.
Auf dem Weg zum Frieden ist es wichtig, auch den Schmerz des Anderen zu begreifen. Das Ringen um eine neue Sicherheitsarchitektur für Europa heißt Russland einzubinden, mit Zuversicht, Hoffnung und dualer Gesprächsbereitschaft, das Herzstück, die Demokratie, so am Leben zu erhalten. Nur durch Frieden kann Wohlstand geschaffen und erhalten werden, um den Menschen ein Stück Glück auf Erden zu geben, oder wie Baruch de Spinoza sagte Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zur Güte, um der Gemeinschaft als Ganzes zu dienen.
Das Jahr 2024 hat für die Pensionistinnen und Pensionisten aufgrund - der leider fast höchsten - Inflation in Europa mit einer Pensionserhöhung mit 9,7% begonnen. Dass dies nicht selbstverständlich war, zeigen die Versuche mancher politischer Kreise, die Einmalzahlungen miteinzurechnen. Dieses Ansinnen konnte dank der starken Intervention des PVÖ verhindert werden.
Dies zeigt wieder einmal, wie wichtig eine starke Vertretung des PVÖ in den Gremien und hier besonders im Seniorenrat ist.
Freuen wir uns auf die vielen Zusammenkünfte und Veranstaltungen des PVÖ in diesem Jahr und freuen uns auch auf den 75. Geburtstag unseres Verbandes im Herbst dieses Jahres.
Euer / Ihr
Hannes Bauer