Ein Aspekt einer seniorenfreundlichen Gesellschaft ist, dass man Menschen, die keinen Zugang zu einem PC und Internet haben, nicht alleine lässt. Oftmals helfen zwar Kinder und Enkerl den Großeltern, aber auch diese wohnen nicht immer in der Nähe oder haben keine Zeit.
Leider wird immer noch unterschätzt, wie viele Menschen nicht z.B. von der Förderung für den Heizungstausch oder auch vom Handwerkerbonus profitieren können, weil diese nur online beantragt werden können. Inzwischen wurden Gemeinden und Betriebe angehalten, Menschen zu unterstützen, die alleine den Antrag nicht online stellen können. Alles andere ist eine offensichtliche Diskriminierung, weil Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben oder über ein Smart-Phone verfügen, ausgeschlossen sind.
Ich möchte jetzt aber auch ein positives Beispiel nennen: Bis vor kurzem war es nur möglich, in den Bundesschatz (eine sichere Geldanlage der Republik Österreich) online zu investieren. Jetzt ist das auch postalisch möglich. Dies ist ein Beispiel, das Schule machen sollte.
Der Pensionistenverband hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Vorgehensweise, Förderungen und andere Unterstützungen ausschließlich online beantragen zu können, ein klarer Fall von Altersdiskriminierung ist. Gerade jene Personengruppen, die diese Förderungen besonders häufig und dringend benötigen würden — sozial schwache Haushalte und Bezieher*innen kleiner Pensionen — verfügen auch überdurchschnittlich häufig über keinen Computer und Internetzugang.
Der Pensionistenverband unterstützt jene Lösungen, die es auch Menschen ohne Internet möglich machen, einen Antrag zu stellen: beispielsweise über ein Papierformular, über die Bürgerservice-Stellen von Gemeinden oder über die Abwicklung des Förderansuchens durch die ausführenden Firmen.
Es muss immer eine Alternative zum Online-Antrag geben!
Denn niemand darf von einer finanziellen Hilfe ausgeschlossen werden, nur weil sie oder er keinen Internetzugang hat. Es muss immer einen alternativen, niederschwelligen analogen Weg geben.
Auch deshalb ist mir die Auszeichnung seniorenfreundliche Gemeinden & Initiativen NÖ 2024 ein besonders Anliegen, weil mehr niederschwelliger Zugang ermöglicht wird, und zwar dort, wo die Menschen zu Hause sind. Denn keiner will zum Bittsteller werden und keiner will Persönliches preisgeben.