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Tag gegen Gewalt an älteren Menschen: Es braucht effiziente Maßnahmen

Anlässlich des Tages gegen Gewalt an älteren Menschen am 15. Juni, betont Dr. Peter Kostelka, Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ), dass es dringend effiziente Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt braucht. „Gewalt an älteren Menschen hat viele Facetten, sie passiert oft im Verborgenen und sie passiert häufiger als man glaubt.

Müssen „raus aus der Tabuzone“ kommen

Der Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs betont, dass es notwendig ist hier „raus aus der Tabuzone“ zu kommen: „Nur wenige ältere Gewaltopfer suchen selbst Hilfe. Viele schämen sich für ihre Opferrolle, viele sind aber auch selbst gar nicht mehr dazu in der Lage aktiv um Hilfe zu bitten. Wir müssen hier informieren, unterstützen, erkennen und helfen. Damit im Verdachtsfall rasch und richtig reagiert werden kann. Nur so kann Gewalt verhindert werden!“

Pflegereform muss sich auch dem Thema Gewalt an älteren Menschen widmen

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden geschätzt 10.000 ältere Menschen in Europa täglich Opfer von Misshandlung,“ so Kostelka, der erneut die Notwendigkeit einer umfassenden Pflegereform unterstreicht. Denn: „Eine echte Pflegereform, die diesen Namen auch verdient, muss auch effiziente Maßnahmen zur Eindämmung von Gewalt an älteren Menschen bringen. Das ist längst überfällig. Sie muss ebenso Maßnahmen zur Entlastung für pflegende Angehörige und Pflegepersonal bringen und über das Thema Gewalt aufklären und sensibilisieren!“

Frauen mit erhöhtem Pflegebedarf besonders häufig betroffen

Besonders häufig sind laut Studien Frauen mit erhöhtem Pflegebedarf oder fortgeschrittener Demenz betroffen. Denn Gewalt ist nicht selten eine Folge von Überforderung. Hier muss das Umfeld, der Hausarzt, die mobile Pflegekraft entsprechend sensibel und aufmerksam sein. „Um Gewalt durch Überforderung zu verhindern, braucht es noch mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Es braucht flächendeckend in ganz Österreich Informationsstellen, an die sich pflegende Angehörige mit fachlichen Fragen aber auch bei eigener Überlastung wenden können. Auch sollte es mehr Tageszentren und mobile Angebote geben um die pflegenden Angehörigen zumindest kurzzeitig zu entlasten“, betont der PVÖ-Präsident.