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Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einem Wendepunkt

Das Weihnachtsfest 2022 ist für die Menschen besonders wichtig. Als vor rund 200 Jahren, nach den napoleonischen Kriegen in Europa – mit vielen Toten, Verwüstungen und bitterer Armut – die Sehnsucht nach Frieden besonders groß war, brachte das Lied „Stille Nacht“ wohl am besten diese Stimmung zum Ausdruck – bis heute. Weihnachten 2022 fällt auch in eine Zeit des Paradigmenwechsels unserer Werte und die davon abgeleiteten Verhaltensweisen.

Mit Hoffnungen in das Jahr 2023

Wir alle hoffen, dass der Raubbau unserer Ressourcen ein Ende findet, die Erderwärmung gestoppt werden kann und die Menschheit in einem friedlichen Miteinander die Zukunft gestaltet. Mit diesen Hoffnungen wollen wir in das Jahr 2023 gehen. Wenn auch diese Zeit sich fast schon normal anfühlt, ohne jedoch die alte Normalität zu haben; ist das neue Jahr wieder mit Hoffnungen verbunden wie die Bewältigung der Teuerung z.B. beim Essen, Heizen, Wohnen.

Ich möchte vor allem meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Arbeit in diesem „besonderen“ Jahr danke sagen, die trotz mancher Einschränkungen ein fast „normales“ Jahr zustande brachten von den sportlichen Aktivitäten inklusive des Wandertages über die kulturellen Angebote bis hin zu den vielen organisatorischen Leistungen. Unser Team mit Hannes Sauer, dem Landessekretär, Linda Bauer für die Buchhaltung, Isabella Decker für Bildung und Kultur, Renate Schwebler für den Sport sowie Tamara Plesser und Erwin Stipsits für die Mitgliederverwaltung und die allgemeine Verwaltung, haben eine ausgezeichnete Arbeit erbracht. Dieses erfolgreiche Team wird seine Arbeit auch im nächsten Jahr fortsetzen, wenngleich unsere Tamara Plesser Anfang des Jahres ihren wohlverdienten Ruhestand antreten wird.

Ein friedliches Miteinander in Europa

Im Vordergrund steht die Hoffnung, dass der Krieg in der Ukraine bald beendet werden kann und wir aus der Sackgasse herauskommen, und endlich politische Lösungen finden, die beiden Seiten gerecht werden kann. Dazu gehört aber die Bereitschaft beider Konfliktparteien, ihr fehlerhaftes Verhalten zu beenden und einen gemeinsamen Weg zu entwickeln und somit das menschliche Leid auf beiden Seiten und die Zerstörung in der Ukraine zu beenden. Kollektive Empörung schafft zwar eine Art der Gemeinsamkeit, bringt aber keine Lösungen. Wir müssen wieder zu einem friedlichen Europa zurückfinden und nicht dem falschen Glauben erliegen, dass man durch Aufrüstung und Bündnissysteme mehr Sicherheit für die Menschen erreichen kann. Die Menschheit hat genug Krisen, gegen die sie zu kämpfen hat. Von der Klimakrise (die Klimakonferenz in Scharm El-Scheich mit seinen leider mageren Ergebnissen ist noch in guter Erinnerung), über die Teuerungen bis hin zu den notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen.

Wirtschaft neu denken

Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zeigt in Europa ein gedämpftes Bild für das prognostizierte Wachstum von + 1,4% – die aktuellen Prognosen gehen nur mehr von einem Wachstum von 0,3% aus, Deutschland rechnet sogar mit einem Minus von 0,6%. In 15 von 27 Staaten stagniert die Wirtschaft. Europa verliert gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika kräftig, dies vor allem wegen der unterschiedlichen Preise bei Energie, diese sind bei uns um 60 % gestiegen und in den USA lediglich um 30%. Angesichts dieser Tendenzen und in Fortsetzung des Krieges besteht die Gefahr, dass der Konsum einbricht mit dramatischen Folgen. Wir brauchen ein anderes Denken über Begriffe wie Effizienz und Wertsteigerungen jenseits des herkömmlichen ökonomischen Denkens, um eine gesamtgesellschaftliche soziale Dimension zu erreichen. Die Zeitenwende kann sich nicht nur in wachsenden Militärbudgets widerspiegeln, sondern muss sich in ökonomischen, politischen und kulturellen Praktiken niederschlagen. In der Nachkriegszeit verwurzelte sich die Aufstiegsideologie sehr tief, so tief, dass die Aufrufe des Club of Rome vor mehr als 50 Jahren nicht gehört wurden.

Ressourcen mit Verantwortung nutzen

Die Ressourcen wurden weiter ausgebeutet und in dieser Phase konnte das Verhalten der Menschen kaum überwunden werden. Effizienz zum Selbstzweck bedroht, aber andere Werte nämlich die für eine soziale wirtschaftliche und ökologische nachhaltige Gesellschaft, die so unverzichtbar ist wie Kreativität, Nachhaltigkeit, Resilienz, Lebensqualität und Sicherheit. Was wir brauchen, ist eine gute Bilanz zwischen Effizienz und Resilienz sowie zwischen Verzicht und Verschwendung. Trotz dieser Szenarien und der Pandemie sollten wir optimistisch bleiben, denn unsere 100-jährige Geschichte hat uns gelehrt, dass wir gemeinsam vieles erreichen können!

In der Bundeskonferenz im Wiener Rathaus wurden auch für unseren Verband wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Dr. Peter Kostelka wurde mit rund 99% der abgegebenen Stimmen für die Fortsetzung des Weges gewählt und auch der sehr umfangreiche Leitantrag und die neuen Organisationsstrukturen für den Verband – mit weiterem Diskussionsbedarf - wurden angenommen. Ein sehr interessanter Beitrag des Politikberaters Thomas Hofer, der eindringlich appellierte, an der Demokratie festzuhalten und nicht die Entwicklung zur „Emokratie“, also einer von Emotionen gesteuerten Gesellschaft, der entsprechendes Wissen und Faktenwissen fehlen würde, zuzulassen.

 

in diesem Sinne glaube ich, dass wir in ein gutes 2023 hineingehen werden, im Wissen der sozialen Sicherheit und der Bereitschaft, für die ältere Generation weiterzuarbeiten, um ihre Stellung in der Gesellschaft ohne Altersdiskriminierung ausbauen zu können.

Danke für die bisher gute Zusammenarbeit und ein herzliches Prosit 2023!

Ihr Hannes Bauer