Am 21. März 2025 fand in St. Pölten die Landeskonferenz des Pensionistenverbandes Niederösterreich statt – ein Ereignis, das nicht nur den Generationenwechsel an der Verbandsspitze markierte, sondern zugleich auch das starke Miteinander, die gelebte Solidarität und die klare Zukunftsausrichtung unserer Gemeinschaft eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Mit Rupert Dworak wurde ein erfahrener Kommunalpolitiker, langjähriger Bürgermeister von Ternitz und Präsident des NÖ Gemeindevertreterverbandes, mit überwältigender Mehrheit zum neuen Landespräsidenten gewählt. Er folgt damit auf Dr. Hannes Bauer, der nach zwei Jahrzehnten an der Spitze des PVÖ Niederösterreich sein Amt in jüngere Hände legte.
Rückblick auf eine beeindruckende Amtszeit: Dr. Hannes Bauer
Dr. Hannes Bauer, der 2005 die Funktion des Landespräsidenten übernommen hatte, war über zwanzig Jahre hinweg eine prägende Persönlichkeit des Verbandes. Mit seiner Erfahrung als Landeshauptmann-Stellvertreter, Landesrat, Landtagsabgeordneter, Nationalratsabgeordneter und Staatssekretär auf Bundesebene, brachte er nicht nur politische Expertise, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse älterer Menschen in die Arbeit des PVÖ ein.
Unter seiner Führung entwickelte sich der Pensionistenverband Niederösterreich zur stärksten unabhängigen Interessenvertretung für ältere Menschen im Bundesland – mit heute rund 42.000 Mitgliedern. Bauer legte einen besonderen Fokus auf den Ausbau des Leistungsangebots: Kulturveranstaltungen, Bildungs- und Sportangebote sowie Beratungsleistungen wurden massiv erweitert und regional verankert.
Ein zentrales Anliegen war ihm stets die Gesundheitsversorgung. Er kämpfte für die Verkürzung von Wartezeiten in Ambulanzen, für schnelle Hilfe bei akuten Notfällen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und für eine gerechte Gesundheits- und Pflegepolitik. Zudem erkannte er früh die Bedeutung der Digitalisierung und setzte sich mit Nachdruck dafür ein, älteren Menschen digitale Kompetenzen zu vermitteln – durch Schulungen, Vorträge und neue Informationsformate. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur digitalen Inklusion im Alter.
Die 145 Delegierten der Landeskonferenz würdigten diesen langjährigen Einsatz, indem sie Dr. Bauer auf Antrag seines Nachfolgers einstimmig zum Ehrenpräsidenten des Pensionistenverbandes Niederösterreich wählten – eine Geste des Dankes und der Anerkennung.
Große Ehre für große Leistungen: Das Goldene PVÖ-Ehrenzeichen für Dr. Bauer
Ein besonderer Moment war die Verleihung der höchsten Auszeichnung des Pensionistenverbandes Österreich durch den Präsidenten des Bundesverbandes, Dr. Peter Kostelka: das Große Goldene PVÖ-Ehrenzeichen. In seiner Laudatio würdigte Kostelka nicht nur Bauers Verdienste in Niederösterreich, sondern auch seinen nachhaltigen Einfluss auf die österreichweite Entwicklung des Verbandes. Mit seinem Engagement habe Bauer maßgeblich dazu beigetragen, dass der PVÖ heute nicht nur eine Stimme hat – sondern Gewicht.
Kostelka nutzte die Bühne auch, um aktuelle politische Forderungen des Pensionistenverbandes gegenüber der Bundesregierung klar und deutlich zu artikulieren. Er betonte, dass es inakzeptabel sei, die Krankenversicherungsbeiträge für Pensionistinnen und Pensionisten zu erhöhen, da diese ohnehin bereits stark belastet seien. Zudem sprach er sich entschieden gegen einen sogenannten Nachhaltigkeitsmechanismus aus, der langfristig zu strukturellen Verschlechterungen im Pensionssystem führen könnte – vor allem zulasten der künftigen Generationen von Seniorinnen und Senioren. Ebenso klar forderte er, dass in der laufenden Legislaturperiode keine Pensionsanpassungen unterhalb der Inflationsrate erfolgen dürfen – ein Mindestmaß an Gerechtigkeit und Wertschätzung für jene Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben.
Rupert Dworak: Ein Präsident mit klarem Kompass
Mit Rupert Dworak übernimmt ein profilierter Kommunalpolitiker die Leitung des PVÖ Niederösterreich. In seiner Antrittsrede fand er klare Worte: Unsere Gesellschaft könne ohne das Engagement der älteren Generation schlichtweg nicht funktionieren. Die Menschen in der nachberuflichen Phase ihres Lebens seien keine Belastung für das Budget, sondern ein wertvoller Teil der Gesellschaft. Es sei daher an der Zeit, diese Leistung anzuerkennen, wertzuschätzen und aktiv einzubinden.
Als ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Samariterbund erlebt Dworak tagtäglich die Schwächen des aktuellen Gesundheitssystems. Umso mehr ist es ihm ein Anliegen, die Wartezeiten in Spitälern und Ordinationen zu reduzieren und die Versorgung insbesondere im ländlichen Raum zu verbessern. Ein konkretes Ziel, das er sich gesetzt hat, ist der flächendeckende Ausbau von sogenannten Stroke Units – hochspezialisierte Einrichtungen für die akute Versorgung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten – in der gesamten Ostregion. Diese Maßnahme könne im Notfall Leben retten und sei ein wesentlicher Baustein für ein modernes, funktionierendes Gesundheitssystem.
Rupert Dworak wird künftig rund 460.000 Bürgerinnen und Bürger in Niederösterreich vertreten – das entspricht einem Viertel der Gesamtbevölkerung. Mit Nachdruck erklärte er: „Für diese Menschen werde ich eine laute Stimme sein.“
Große Bühne für große Persönlichkeiten: Ehrengäste aus ganz Österreich
Die Landeskonferenz wurde auch durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste bereichert, was die Bedeutung dieser Veranstaltung zusätzlich unterstrich. So begrüßte der Verband mit großer Freude Gesundheitslandesrätin Eva Prischl, die sich intensiv für die medizinische Versorgung der älteren Bevölkerung einsetzt. Klubobmann des SPÖ-Landtagsklubs, LAbg. Hanns Weninger, zeigte mit seiner Teilnahme die politische Unterstützung auf Landesebene.
Auch Europaabgeordneter Dr. Günther Sidl war vor Ort und betonte die Bedeutung europäischer Initiativen für soziale Sicherheit. Mit Ewald Sacher, dem Präsidenten der Volkshilfe Österreich, und Markus Wieser, dem Präsidenten der Arbeiterkammer Niederösterreich, waren zwei langjährige Wegbegleiter des PVÖ vertreten, die sich ebenfalls stark für soziale Gerechtigkeit engagieren.
Besonders erfreulich war die breite Unterstützung durch die Bundesorganisation: Präsident des PVÖ Österreich, Dr. Peter Kostelka, war ebenso anwesend wie die Landespräsidentin von Oberösterreich, Birgit Gerstorfer, Landespräsident Helmut Bieler aus dem Burgenland, Landespräsident Dieter Hacker aus Kärnten, Landespräsident Wolfgang Höllbacher aus Salzburg und Landespräsident Klaus Stanzer aus der Steiermark. Auch die Bundesgeschäftsführerin von Seniorenreisen und PVÖ, Mag. Gerlinde Zehetner, sowie der Generalsekretär des PVÖ, Christian Rösner MSc., nahmen an der Konferenz teil und zeigten die gelebte Verbundenheit innerhalb des gesamten Bundesverbandes.
Ein starkes Signal für die Zukunft
Die Landeskonferenz 2025 war nicht nur ein Fest der Demokratie und der Würdigung – sie war auch ein Aufbruch in eine neue Zeit. Mit Rupert Dworak steht nun ein Landespräsident an der Spitze des PVÖ Niederösterreich, der Erfahrung, Tatkraft und ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Mitglieder mitbringt. Zugleich bleibt mit Dr. Hannes Bauer ein Ehrenpräsident an Bord, dessen Weitblick und Engagement weiterhin eine wichtige Ressource für unseren Verband darstellen.
Der Pensionistenverband Niederösterreich blickt mit Zuversicht, Stärke und einem klaren Kurs nach vorne – getragen von der Kraft seiner Mitglieder und dem gemeinsamen Ziel, das Leben im Alter aktiv, sicher und lebenswert zu gestalten.
Auch der ORF berichtete darüber:
https://noe.orf.at/stories/3298064/