„Wer dem Pensionssystem die Schuld an der geringen Beschäftigungsquote älterer ArbeitnehmerInnen in die Schuhe schieben will, der hat offensichtlich schlecht oder gar nicht recherchiert", betont Bieler. Denn laut aktuellen Zahlen sind Personen über 50 die am stärksten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Gruppe. Bundesweit ist ein Drittel der Langzeitbeschäftigungslosen über 50 Jahre alt, ein Viertel älter als 55. Dazu kommt: Mehr als jeder vierte größere Betrieb beschäftigt keine einzige Person über 60, mehr als die Hälfte keine einzige Frau in diesem Alter. Bei kleineren Betrieben gibt es sogar in 85 Prozent der Betriebe keine ArbeitnehmerInnen die älter als 60 Jahre alt sind“, so Bieler, der weiter ausführt: „Die traurige Realität ist: In vielen Betrieben gilt man schon kurz nach dem 50. Geburtstag als ‚zu alt‘. Hier muss angesetzt werden – nicht beim gesetzlichen Pensionsantrittsalter!“
Die Wirtschaft in die Pflicht nehmen
„Jetzt ist es notwendig, endlich die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen. Der Pensionistenverband Österreichs fordert daher seit Jahren ein Bonus-Malus-System, welches Betriebe belohnt, die ältere ArbeitnehmerInnen beschäftigen/neu einstellen und jene sanktioniert, die im großen Stil frühpensionieren oder ältere ArbeitnehmerInnen aus dem Betrieb drängen“, so Bieler, der abschließend erneut unterstreicht: „Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen arbeiten. Aber es fehlen die entsprechenden Rahmenbedingungen. Es ist die Aufgabe von Politik und Wirtschaft das zu ändern. Und zwar so rasch wie möglich!“
