Die EU-Kommission plant eine Führerscheinreform. Der entsprechende Entwurf liegt vor und soll vom Rat und dem EU-Parlament beschlossen werden. Der Pensionistenverband (PVÖ) Vorarlberg kritisiert diesen Gesetzesentwurf als „Bürokratiebelastung“ und „Altersdiskriminierung“. Geplant sind ab 70 regelmäßige ärztliche Untersuchungen sowie ein augenärztliches Attest oder auch Seh-, Hör- und Reaktionstests zum Nachweis die Fahrtüchtigkeit.
Aus mehrerlei Sicht stößt dieses Ansinnen der Europäischen Kommission beim Pensionistenverband (PVÖ) Vorarlberg auf wenig Verständnis. Die verpflichtenden Tests für ältere Autofahrer sind „einseitig und diskriminierend“. Regelmäßige Gesundheits- und Fahrchecks erhöhen den bürokratischen Aufwand, bringen aber keine Erhöhung der Verkehrssicherheit. Dies liege daran, dass solche Tests keine Nachhaltigkeit besitzen und die Untersuchungen allenfalls eine Momentaufnahme des Gesundheitszustandes skizzieren, der sich binnen kürzester Zeit grundlegend ändern kann. Dies zeigen auch Vergleiche mit EU-Ländern, die über solche Pflichtchecks verfügen.
Der überwiegende Teil der älteren Autofahrer hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein, verfügt über langjährige Erfahrung und kennt damit die Belastungsgrenze, erklärt der Pensionistenverband (PVÖ) Vorarlberg. Daher kommt es bei älteren Kraftfahrern auch viel weniger zu Geschwindigkeitsübertretungen oder Alkoholfahrten. Senioren vermeiden zudem lange Fahrzeiten, Fahrten bei Schlechtwetter und widrigen Straßenverhältnissen.
Vielmehr müsse, so der PVÖ, die Eigenverantwortung des Kraftfahrers durch Aufklärung und Information gestärkt werden. Zudem setzt der PVÖ auf den öffentlichen Verkehr, der weiter „ausgebaut gehört und für alle leistbar sein muss“.