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PVÖ Vorarlberg fordert zum „Internationalen Tag der Pflege“ mehr Absicherung für Pflegekräfte.

Hohe gesellschaftliche Anerkennung der Pflege spiegelt sich nicht in den sozialen Sicherungssystemen wider

Pflegekräfte benötigen mehr als warme Worte, Versprechungen und Applaus, leitet der Pensionistenverband (PVÖ) Vorarlberg zum übermorgigen „Internationalen Tag der Pflege“ ein.
Es gehe aber auch nicht nur um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, auch wenn diese Themen in der öffentlichen Diskussion dominieren. 
Besonders vernachlässigt haben Politik und Interessensvertreter die Stärkung der Stellung der Pflegekräfte gegenüber den sozialen Sicherungssystemen, die massive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit haben. Im Hintergrund werden von den mittlerweile wirtschaftsdominierten Sozialversicherungen langjährige und bewährte Pflegekräfte geradezu schikaniert, was zur Demotivation beiträgt, kritisiert der Landespräsident des Pensionistenverbandes (PVÖ) Vorarlberg, Manfred Lackner, und dem Selbstbild nicht zuträglich ist.

Covid-Versehrtenrente für Pflegekräfte

Derzeit steuert die Unfallversicherung Pflegekräfte, die sich während der Pandemie bei der Arbeit mit Covid 19 angesteckt haben und zudem jahrelang um Anerkennung teils gerichtlich streiten mussten, aus dem Bezug der Versehrtenrente aus.

Die österreichische Politik hat damals, im Gegensatz zu anderen Ländern, verabsäumt klare Regelungen für coronabedingte Berufskrankheit zu setzen. Statt damals Klarstellungen bei den Versehrtenrenten zu normieren, glänzte die heimische Politik mit Inaktivität. Damit hat sie viel Leid und Sorgen bei jenen erzeugt, die in der Pandemie durch aufopfernde Arbeit am Patient oder Heimbewohner ihre Gesundheit riskiert haben, berichtet der Landessekretär des PVÖ Vorarlberg, Hubert Lötsch, aus dem Beratungsalltag des Landesverbandes.

SchwerarbeiterInnenpension für Pflegekräfte

Um die Pflegeberufe zu stärken, helfen oft auch nur kleinere Maßnahmen, mit anerkennender Tragweite. Exemplarisch nennt der Präsident der Vorarlberger Pensionisten, Manfred Lackner, die Anerkennung u.a. von PflegehelferInnen bzw. PflegeassistentInnen als Beruf. Damit wäre gerade für ältere ArbeitnehmerInnen garantiert, dass sie bei Feststellung auf Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit einen Schutzstatuts erhalten, was die Verweisung einschränkt und sie damit weiterhin für den  Pflegebereich verfügbar macht.

Dass Pflege Schwerarbeit ist, wird stets betont. Dabei wird jedoch übersehen, dass kaum Pflegekräfte in die SchwerarbeiterInnenpension kommen. Der Pensionistenverband (PVÖ) Vorarlberg fordert daher für Pflegekräfte den Zugang zur Schwerarbeiterpension zur Gänze zu öffnen, so Hubert Lötsch.

Ausweitung der Befugnisse

Da die Ausbildung in Pflege und Gesundheit in Österreich eine ausgezeichnete ist, sollte für eine Ausweitung der Befugnisse genutzt werden. Im vergangenen Jahr passierte dazu die Pflegereform den Nationalrat. Ein erster Schritt, der mit weiteren Befugnissen angereichert gehört und so die Arbeitsabläufe der Pflegekräfte noch effizienter und selbständiger gestaltet werden können, so PVÖ-Lackner.

In Summe kosten all diese Maßnahmen nicht die Welt, bringen aber für die Pflegekräfte eine Ausweitung der sozialen Absicherung, erhöhen die Attraktivität des Pflegeberufs und tragen dazu bei, die gesellschaftliche Anerkennung auch auf Papier und ins Gesetz zu bringen, schließt Lackner die Ausführungen des Pensionistenverbandes zum „Internationalen Tag der Pflege“.