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Muttertag 2024: Mütter dürfen nicht in die Teilzeitfalle tappen!

Aus Anlass des Muttertages am 12. Mai plädiert Ilse Fitzbauer, Funktionärin des PVÖ-Wien (Pensionistenverband) dafür, dass Mütter sich nur vorübergehend für Teilzeitbeschäftigung entscheiden sollten. Denn Teilzeitarbeit führe durch zu geringe Sozialversicherungsbeiträge zu Altersarmut. Laut Rechnungshofbericht seien 81% der Teilzeitstellen mit Frauen besetzt.

Klare Ansagen – jenseits von Gedichten, Blumen und Gugelhupf

Zum Muttertag werden die Mütter mit Gedichten, Blumen oder Jausen beschenkt und bedankt. Sie leisten sogenannte „Care“-Arbeit und engagieren sich für Kinder, Familie und oft auch betagte Angehörige. Mit einer Vollzeittätigkeit geht sich dieses Engagement oft nicht aus. „Der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten in Wien liegt bei rund 70 Prozent.  Frauen arbeiten aufgrund von Betreuungspflichten relativ oft Teilzeit“, so Ilse Fitzbauer.

Bezirksvorsitzende Ilse Fitzbauer, Bezirksorganisation Floridsdorf
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Teilzeit könne eine vorübergehende Lösung sein,

so lange die Kinder, wie es so schön heißt „noch nicht aus dem Gröbsten raus“ sind. Wien habe eine, wie die Wien-Statistik zeigt, einzigartige Betreuungsdichte von über 92% an Kinderbetreuungseinrichtungen, die mit einer Vollerwerbstätigkeit vereinbar sei. Sie sehe die zunehmende Steigerung der Teilzeitquote bei Frauen als große Gefahr und auch als Sackgasse, die langfristig zu Altersarmut führen könnte. Denn laut Wirtschaftskammer verbleiben 60% der Frauen auch dann in Teilzeit, wenn die Kinder schon groß sind.

Berufstätige Mütter benötigen mehr Rückhalt in der Gesellschaft

„Ich will keineswegs Frauen beziehungsweise Müttern ein schlechtes Gewissen machen“, stellt Fitzbauer fest. Denn gerade Mütter, die auch erwerbstätig sein wollen, stünden ohnehin stets in Kritik. Sei es von der eigenen Familie, oder leider auch in den Betreuungseinrichtungen selbst. „Immer wieder berichten berufstätige Mütter, die ihre Kinder am späteren Nachmittag aus Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen abholen, mit kritischen Blicken der Betreuerinnen und Betreuer beäugt zu werden. Das ist unter Berücksichtigung der steigenden Arbeitsbelastung aufgrund des Fachkräftemangels verständlich.

"Ich denke es sollte trotzdem auch hier ein Umdenken stattfinden.

Mütter haben das Recht, ihre eigene wirtschaftliche Unabhängigkeit durch eine berufliche Tätigkeit zu gewährleisten. Die Gesellschaft muss Strukturen schaffen, die es Familien oder auch alleinstehenden Müttern erlaubt die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zu leben", ist Fitzbauer überzeugt.

Michaela  Sramek, MSc. | Landessekretärin, PVÖ-Wien
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Michaela Sramek, Landesgeschäftsführerin des PVÖ-Wien:

„Es ist nicht überraschend, dass aufgrund dieser Entwicklungen mit dem Begriff „Teilzeit“ sofort der Begriff „Teilzeitfalle“ assoziiert wird. Die Vorteile von Teilzeitarbeit wirken nämlich nur kurzfristig hinsichtlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Weiterbildung. Langfristig überwiegen die Nachteile und zeigen sich vor allem dann, wenn die monatliche Pension später gering ist. Daher widmet sich der Pensionistenverband Wien diesem Thema mit hoher Priorität und steht sehr gerne als Anlaufstelle für Beratung und Information zur Verfügung.“

Rückfragehinweis

Medienreferentin des PVÖ-Wien, Dr. Susanne Eiselt
Dr. Susanne Eiselt
Öffentlichkeitsarbeit, PVÖ-Wien