Pensionen

© Stadt Wien PID | David Bohmann

Die Stadt Wien setzt sich aktiv dafür ein, die Lebensqualität der älteren Generation zu stärken.

Der PVÖ-Wien hat mit Bürgermeister Ludwig gesprochen.

Welche Angebote gibt es in Wien für Menschen über 65 Jahre?

 

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Wien setzt sich aktiv dafür ein und bietet eine Vielzahl von Unterstützungen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Im Wohnbereich gibt es etwa das Generationenwohnen im geförderten Wohnbau sowie die Aktion 65 Plus, die es älteren Hauptmieterinnen und Hauptmietern, die seit mindestens zehn Jahren in einer großen Gemeindewohnung leben, ermöglicht, in eine kleinere, barrierefreie Wohnung zu wechseln. Zusätzlich gibt es Förderungen für die barrierefreie Umgestaltung von Wohnungen, um ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu erleichtern.

Die soziale Vernetzung spielt eine große Rolle!

Der Ausbau von Senior*innen-Netzwerken sowie die Wiener Pensionist*innenklubs bieten zahlreiche Freizeitaktivitäten, Kurse und Treffpunkte, um aktiv zu bleiben und soziale Kontakte zu pflegen. Für kulturelle Teilhabe sorgt der Kulturpass, mit dem Menschen mit geringem Einkommen kostenlos Museen, Theater und Konzerte besuchen können.

Finanziell unterstützen wir in Wien ältere Menschen beispielsweise durch den Mobilpass, der Vergünstigungen bei den Wiener Linien, den Volkshochschulen und städtischen Bädern ermöglicht. Besonders wichtig ist auch das Projekt „Gesund älter werden“, dass sich für gesundheitliche Chancengleichheit im Alter einsetzt und Angebote zur Förderung eines aktiven und gesunden Lebensstils bereitstellt.

All diese Maßnahmen zeigen, dass Wien eine Stadt ist, die Menschen über 65 nicht nur unterstützt, sondern ihnen auch ein aktives, gesundes und kulturell bereichertes Leben ermöglicht.

Wie kann die Stadt Wien dazu beitragen, dass Menschen im Ruhestand nicht nur als Kostenfaktor, sondern als wertvolle Bereicherung für die Wirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen werden?

Wie plant die Stadt Wien angesichts der steigenden Lebenserwartung, Pensionist*innen zu aktiven Teilnehmer*innen des gesellschaftlichen Lebens zu machen?

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Wien ist die Stadt des respektvollen Miteinanders und Zusammenhalts. Ich bin überzeugt davon, dass alle Wienerinnen und Wiener unabhängig vom Alter einen bereichernden Beitrag zum erfolgreichen Wiener Weg beitragen. Dementsprechend ist es mir ein großes Anliegen, Menschen im Ruhestand, die ihr Leben lang bereits sehr viel geleistet haben, weiterhin als aktive und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu fördern. Mit den Wiener Pensionist:innenklubs, die neben Freizeitaktivitäten auch Weiterbildungs- und Ehrenamtsprogramme anbieten, unterstützen wir in Wien ein aktives Leben im Alter - sei es in der Nachbarschaftshilfe, der Betreuung von Kindern oder als Mentorinnen und Mentoren für jüngere Generationen im Rahmen von Programmen wie „Alt hilft Jung“.

Wichtig ist auch die digitale Teilhabe.

Die Stadt Wien bietet daher Schulungen an, damit ältere Menschen moderne Technologien nutzen und sich aktiv in der digitalen Welt bewegen können.

Wir setzen uns dafür ein, dass alle in Wien lebenden Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und in Würde alt werden können. Darum ist Wien 2023 als erste Stadt Österreichs auch dem Global Network for Age-friendly Cities and Communities (GNAFCC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beigetreten. Im engen Austausch mit den anderen Mitgliedern des Netzwerks werden Lösungen entwickelt, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen in Lebensbereichen wie etwa Wohnen, Mobilität, Gesundheitsversorgung, soziale Teilhabe und Prävention fördern.

Wie fördert die Stadt Wien den Einsatz älterer Arbeitnehmer*innen, um den Fachkräftemangel zu lindern?

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Wir in Wien kämpfen um jeden Arbeitsplatz – auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.

Mit Erfolg! Wir zeigen mit dem höchsten Beschäftigungswachstum in Österreich vor, wie aktive Arbeitsmarktpolitik funktioniert: z.B. mit der Joboffensive 50plus, dem Programm Jobs PLUS Ausbildung und dem Wiener Ausbildungsgeld.

Mit der Joboffensive 50plus wollen wir gerade in Zeiten des Fachkräftebedarfs das Potential von älteren Arbeitnehmer:innen nutzen. Gerade sie bringen durch ihre Erfahrung viele Qualifikationen mit, von denen Unternehmen und Arbeitgeber:innen profitieren können. Das Wiener Modell leistet auch einen Beitrag dazu, Altersarmut zu verhindern. Ich bin davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit von Stadt Wien, AMS Wien und waff sowie den Betrieben, die die Jobs für ältere Arbeitsuchende bereitstellen, auch weiterhin so hervorragend funktioniert. Das ist gelebte Solidarität, auf die wir zurecht stolz sind.

Wie können wir auch in Zukunft sicherstellen, dass die Menschen eine ausreichende Pension erhalten?

Die Finanzierung der Pensionen ist eine Herausforderung, der wir uns als Gesellschaft stellen müssen. Österreich hat eines der besten öffentlichen Pensionssysteme, wofür wir auch von anderen Ländern immer wieder gelobt werden. Es muss unser Ziel sein, dieses System auch in Zukunft zu erhalten. Wesentlich sind dabei gesunde Arbeitsplätze, sodass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis zu ihrer Pensionierung aktiv am Arbeitsleben teilnehmen können. Wir brauchen nachhaltige Lösungen, keine rücksichtslosen Einsparungen. Die Arbeitsmarktintegration älterer Menschen zu stärken, Teilpensionsmodelle und gezielte Programme sind der richtige Weg, um die soziale Sicherheit zu stärken und die Lebensleistung der Menschen anzuerkennen.

Welche Maßnahmen setzt Wien gegen Altersarmut um?

Altersarmut betrifft leider überwiegend Frauen. Die Auswirkungen von ungleicher Bezahlung, generell schlechter bezahlten Jobs in sogenannten „Frauenbranchen“, Teilzeitarbeit, unterbrochenen Erwerbsbiografien und unbezahlter Care Arbeit zeigt sich spätestens in der Pension in ihrer ganzen Dramatik. 

Wien schneidet im österreichweiten Durchschnitt beim Pension-Gap mit Abstand am besten ab. Mit rund 29 Prozent liegen wir deutlich unter den 40 Prozent Österreichs - die Lücke schließt sich zudem schneller. Das beweist: Wo seit Jahrzehnten aktive Frauenpolitik gemacht wird, geht es Frauen besser. Mit unseren kostenlosen Kindergärten, Gratis-Ganztagsschulen, Frauenförderung am Arbeitsmarkt und dem sozialen Wohnbau ermöglichen wir Frauen in Wien ein selbstständiges Leben. 

Für mich ist auch klar: Frauen müssen für gleiche Arbeit endlich gleich viel verdienen wie Männer. Nur so ist eine solidarische Gemeinschaft möglich. Es war immer unser Ziel in Wien, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Das geht nur mit entsprechenden Angeboten wie in Wien. Herdprämien sind hier sicher nicht der richtige Weg.

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Am 27. April finden die Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen statt. Warum sollten Menschen jeden Alters an Wahlen teilnehmen?

In einer Demokratie zählt jede Stimme. Es ist essentiell, dass jede Generation die Zukunft unserer Stadt mitgestaltet und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Wien stärkt. Denn: Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verantwortung. Nur wenn alle mitmachen, bleibt unsere Demokratie stark, sozial gerecht und zukunftsfähig.

Mitbestimmung ist auch keine Frage des Alters. Gerade für ältere Menschen ist die Wahl eine Möglichkeit, ihre langjährige Erfahrung und Werte in die Politik einzubringen. Eine starke Demokratie lebt vom generationsübergreifenden Dialog – von neuen Perspektiven der Jugend ebenso wie von den Erfahrungen der Älteren.