Interessensvertretung

© PVÖ Wien | Ludwig Schedl

Anita Krieger |Jahrgang 1942 | Mitglied seit 2000

Ehrenvorsitzende PVÖ Simmering

 

Reden, reden, reden - das ist wichtig!

Mich begeistert bei meiner Arbeit hier im PVÖ, dass ich mit Menschen zusammenkomme - mit den Seniorinnen und Senioren. Mich motiviert, dass ich etwas erreichen kann für die Seniorinnen und Senioren. Der Pensionistenverband ist für mich eine ganz wichtige Institution. Die Stärke des Pensionistenverbands ist es, so viele Aktivitäten anbieten zu können für das, was die Seniorinnen und Senioren brauchen. Ich habe mich schon in der Jugend für Kinder und die Senioren engagiert. 2000 ist man an mich herangetreten, dieses Amt zu übernehmen. Ich habe es angenommen, weil ich aktiv für die Menschen etwas tun kann. Für mich ist es wichtig, das Gespräch zu führen. Für mich ist wichtig, dass wir auch in die Arbeit des Bezirks einbezogen werden. Ich habe noch sehr viel vor.

Das Motto des PVÖ lautet richtig – wichtig – stark und bedeutet für mich:

  • Richtig ist, dass es den PVÖ gibt!
  • Wichtig ist, dass wir immer wieder zeigen, was wir alles geleistet haben und noch leisten wollen.
  • Stark bedeutet für mich, dass wir aufzeigen, dass der PVÖ für die Seniorinnen und Senioren da ist und welche Möglichkeiten wir anbieten, wie zum Beispiel die Rechtsberatung, das Sportangebot oder auch die Veranstaltungen.

Mit Begeisterung erzähle ich, was wir alles erreicht haben und was wir noch vor haben. Wir bieten so viele Aktivitäten an: Sport, Kultur und natürlich auch geselliges Beisammensein. Darüber hinaus helfen wir, wenn es bei rechtlichen Fragen Probleme gibt. Es ist wirklich für jeden etwas dabei, für nur 26 Euro im Jahr! Das sollte einem die Mitgliedschaft beim PVÖ wert sein.

Während der Lockdowns habe ich mit meinen Mitgliedern im Bezirk viel telefoniert. Sie sind alle verzweifelt. Die Einsamkeit macht sie total fertig. Sie freuen sich, wenn wir wieder zusammenkommen und gemeinsam etwas unternehmen können. Das ist für sie ganz wichtig. Und was ich halt bemerkt habe: Es ist ganz wichtig, dass man ihnen zuhört. Sie wollen reden und mit ihren Sorgen angenommen werden. Während der Lockdowns haben wir die meisten Ratsuchenden online betreut. Aber alle können das nicht und so haben wir Termine unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen vergeben. Die wenigen, die gekommen sind, haben sich so gefreut, mit jemanden zu sprechen. Wie gerne hätte ich mehr Zeit und einen Kaffee angeboten, was aber aufgrund der Corona-Situation leider nicht möglich war.

Am meisten freuen sich meine Leute über Tagesausflüge! Die kommen sehr gut an. Wir haben im Bezirk zwei tolle Reiseleiterinnen und die machen das wirklich gut. Aber auch unsere Veranstaltungen werden gerne angenommen. Wir machen ja nur drei Veranstaltungen pro Jahr, aber die sind echt gut. Dann gibt es bei uns im Bezirk noch eine Wandergruppe, die sehr beliebt ist. Die letzten beiden Jahre waren halt ganz mies. Man konnte nichts gemeinsam machen und das geht den Leuten ab, denn sie wollen zusammenkommen. Sie sind alle sehr traurig.

Bei meinen drei Veranstaltungen kommen wie gesagt an die 500 Leute und das mache ich sehr gerne. Ich habe auch engagierte Mitarbeiterinnen, die mich dabei unterstützen. Ich alleine kann das ja nicht, aber mir helfen immer so fünf bis sechs Leute fix. Aber wenn ich einen Aufruf starten würde, bin ich sicher, dass auch mehr Menschen mithelfen.

In Zukunft müssen wir mehr denn je darüber informieren, wofür der PVÖ steht. Sobald es wieder ohne Einschränkungen möglich ist, haben wir Informationsveranstaltungen geplant – eine Jause mit Vorträgen von ÄrztInnen, RechtsanwältInnen oder zu unserem Sportangebot und anschließender Diskussion mit Mitgliedern. Das sind wirklich ein tolle Veranstaltungsformate und funktionieren gut. Die Mitglieder sind interessiert und können Fachthemen diskutieren. Die Themen beschließen wir gemeinsam in der Bezirksorganisation und dann bewerben wir das. Es kommen im Durchschnitt zwischen 50 und 60 Personen.

Es ist wichtig, dass der PVÖ aufzeigt, welche Möglichkeiten alte Menschen haben. Im Bezirk höre ich auf die Menschen und die MitarbeiterInnen. Wenn wir etwas entwickeln oder machen wollen, was es bisher nicht gab, dann überlegen wir uns, wie wir das angehen können. Ich frage dann immer auch unseren Landespräsidenten Harry Kopietz, weil ich möchte, dass auch der dahintersteht, und dann machen wir es. Der Bezirk veranstaltet einmal im Jahr einen Seniorentag und dazu lade ich immer auch den Landespräsidenten und die Bezirksvorstehung ein. Da stellen wir uns vor und präsentieren unser Programm. Diesen Seniorentag nützen wir, um zu zeigen, wie sinnvoll es ist, den PVÖ als Mitglied zu unterstützen, damit wir noch stärker werden und der älteren Generation noch mehr Gehör verschaffen können.  

Eine Organisation wie der PVÖ lebt ja von den Funktionärinnen und Funktionären. Also muss ich mir natürlich auch Gedanken um die Nachfolge machen. Ich habe zwei Stellvertreterinnen und ich sage immer, wenn ich 80 bin, dann gehe ich in Pension (lacht). Meine Leute sagen dann, wenn ich aufhöre, dann hören sie auch auf. Jetzt geht es mir gesundheitlich wieder sehr gut, also kann ich wahrscheinlich noch eine Zeit weitermachen, solange mein Kopf in Ordnung ist (lacht). Aber irgendwann brauchen wir den Nachwuchs. Ich brauche dringend jüngere, die sich um unsere Anliegen kümmern. Leider gibt es derzeit niemanden, der sich voll und ganz auf diese Aufgabe konzentrieren kann. Man kann diese Funktion nicht nebenbei machen. Als ich Obfrau wurde, habe ich alle anderen Ämter niedergelegt. Ich bin da halt sehr vorsichtig, weil es nicht nur im Vordergrund um die Position geht, sondern man im Hintergrund auch was leisten muss. Das ist in Wahrheit ein zentrales Thema: Wer macht die Arbeit, wenn es uns Alte nicht mehr gibt? Wer macht sich dann für die Rechte der Seniorinnen und Senioren stark? Wie kriegt man junge Leute für den Pensionistenverband?

Persönlich liegt mir das Gemeinsame also Zusammenkünfte und eine gute Zusammenarbeit mit anderen Menschen und Organisationen sehr am Herzen. Miteinander sprechen; man vergisst miteinander zu sprechen. Die Leute haben es verlernt, miteinander zu sprechen, sich um einander zu kümmern. Ich merke durch Corona noch mehr, wie wichtig es ist, miteinander zu reden. Ich habe viele Alte, die auch in Heimen sind, vor allem jetzt auch während der Pandemie. Miteinander reden – das ist für mich das wichtigste. Die Menschen müssen merken, dass man für sie da ist. Wir können nicht alles lösen, aber wir können sagen, dass wir uns darum bemühen. Reden, reden, reden – das ist wichtig, aber die Menschen haben das vergessen. Viele machen die Türe zu! Und das soll nicht sein. Die Welt hat sich für die Alten total verändert. Ich sage ihnen, dass der PVÖ für sie da ist. Wir werden euch unterstützen, auch in der Einsamkeit.

Wir brauchen die Jungen. Jede und jeder Junge kann beim Pensionistenverband dabei sein, denn irgendwann ist auch er einmal alt. Je mehr wir sind, umso stärker sind wir und umso mehr können wir uns für die Rechte der PensionistInnen einsetzen.

Kontaktdaten

PVÖ Simmering

Grillgasse 1-9/2.Stock, Lift | 1110 Wien Tel.: 01 749 05 41 DW 20 Beratung & Information: Montag, 10.00 - 12.00 Uhr

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