Der PVÖ ist der wichtigste und richtigste Interessenvertretung für die ältere Generation in Österreich. Der Verband hat seit seinem Bestehen vieles erreicht und die aktuelle politische Situation zeigt, dass es in Zukunft weiterhin vieles gibt, dass nicht selbstverständlich sein wird und um das man kämpfen muss. Ich bin deshalb dabei, weil die Interessensvertretung immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens war und auch immer sein wird.
Das Motto des PVÖ lautet richtig – wichtig – stark. Als Interessensvertretung ist der PVÖdie wichtigste Organisation für die ältere Genreration. Stärke ist nur dann gegeben, wenn wir viele Mitglieder haben, weil wir dann auch die notwendigen Mandate im Seniorenrat besetzen. Darüber hinaus sind aber auch die handelnden Personen wichtig. Die richtigen Personen einzusetzen als FunktionärInnen ist auch eine Stärke des PVÖ. Nur so können wir die Anliegen der älteren Generation auch mit Nachdruck fordern und vertreten.
Eines der wesentlichen Motive für eine Mitgliedschaft beim PVÖ ist das Gemeinschaftsgefühl.
Gemeinsam kann man mehr erreichen und auch zum gemeinsamen Appell für die Vertretung der Interessen der älteren Generation aufrufen. Die Umsetzung, nämlich das Durchsetzen der Interessen, wird aus meiner Sicht heute immer schwieriger, wie sich am Beispiel der aktuellen Pensionserhöhung nachvollziehen lässt. Es zeigt, wie respekt- und verantwortungslos die derzeitige Bundesregierung mit der mit der älteren Generation umgeht. Sie hat kein Interesse an Verhandlungen, sondern diktiert einfach, wie es gemacht wird. Das zeigt, dass man die ältere Generation offenbar nicht für voll nimmt, oder wie ist das zu interpretieren? Daher sage ich es klar und deutlich: Es muss das große Interesse der älteren Generation sein, dass diese Bundesregierung abgewählt wird.
Unabhängig von dieser politischen Komponente des PVÖ gibt es natürlich eine Reihe an Vorteilen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken, wie zum Beispiel Kulturangebote, Sportprogramm oder aber auch Reisen und Tanzveranstaltungen. In meiner langjährigen Tätigkeit im PVÖ habe ich bemerkt, dass für die bestehenden Mitglieder die freudvollen Leistungen, wenn man das so bezeichnen kann, einen hohen Stellenwert haben. Da werden Reisen oder Veranstaltungen als besonders schön empfunden. Leider habe ich auch beobachtet, dass Pensionserhöhungen, die der Verband bewirkt hat, nicht so einen Jubel auslösen. Man nimmt dies offenbar als selbstverständlich an.
An die schönen Dinge im Leben erinnert man sich lieber. Das mache ich genauso und erinnere mich gerne an einen Abend während meiner beruflichen Arbeit für den PVÖ, an dem wir zu anlässlich eines Jubiläums eine große Festveranstaltung arrangiert haben. Dort ist unter anderem Peter Kraus aufgetreten. Spontan sind die Menschen von ihren Plätzen aufgesprungen und haben mitgesungen und mitgetanzt. Die Stimmung war so positiv und mit so viel vitaler Energie geladen, wie ich es selten erlebt habe. Das ist bestimmt eines meiner persönlichen Highlights.
In Zukunft muss der PVÖ von innen heraus jünger und moderner werden. Ich bin etwas über 70 Jahre alt und in Wirklichkeit sollten Jüngere zum Zug kommen. Es muss dem PVÖ gelingen, jene, die jetzt in Pension gehen, anzusprechen und zu begeistern. Wir brauchen in Wien eine Mitgliederwerbekampagne, die die Diversität dieser neuen Alten zeigt, eine Positionierung, die klar sagt, was wir – also die ältere Generation – sind und was wir nicht sind.
Wir müssen auch klar aussprechen, dass diese Geringschätzung der älteren Generation durch die amtierende Bundesregierung, wie ich bereits gesagt habe, ein absolutes No-Go ist. Dagegen müssen wir etwas tun und dürfen uns diese Behandlung nicht gefallen lassen. Das ist anstrengend und wir älteren Menschen haben vielleicht nicht immer so die Energie, das Thema voranzutreiben. Daher braucht es den Zusammenschluss mit den jüngeren Generationen, die an der Schwelle zur Pension stehen, aber auch jene, die noch beruflich tätig sind. Auch sie wollen einmal eine angemessene Pension beziehen.