Interessensvertretung
Pensionen

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Plan Your Future: der regelmäßige Blick aufs Pensionskonto kann vor bösen Überraschungen schützen

Anlässlich der intensiven öffentlichen Diskussion zum Thema „Pensionen“, betont der Wiener Pensionistenverband die Bedeutung des Pensionskontos. Vor wenigen Tagen erläuterte die Ökonomin und WIFO-Expertin Christine Mayrhuber im Wien heute-Interview die Notwendigkeit, das eigene Pensionskonto stärker als in der Vergangenheit aktiv wahrzunehmen.

Harry Kopietz, Landespräsident des Wiener Pensionistenverbandes (PVÖ-Wien), und Ilse Fitzbauer, Frauenreferentin des PVÖ-Wien, plädieren für ein verstärktes Bewusstsein und kontinuierliches Handeln im Hinblick aufs Pensionskonto.

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Wann, wenn nicht jetzt?

„Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Lebenshaltungskosten und politischer Turbulenzen ist es wichtiger denn je, die eigene Pension im Blick zu behalten. Das gilt für alle – doch besonders für Frauen, die aufgrund von Teilzeit, Care-Arbeit und niedrigen Einkommen überproportional von Altersarmut betroffen sind. Kein anderes Tool bildet die eigene Erwerbsbiografie so genau ab – und rückwirkend lässt sich daran kaum etwas ändern. Das sollte allen bewusst sein,“ erläutert Ilse Fitzbauer.

Christine Mayrhuber, WIFO-Ökonomin
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Pensionskonto zu wenig bekannt

Über die Existenz des Pensionskontos ist definitiv zu wenig kommuniziert worden, denn die Einführung der Pensionsgutschrift vor ca. 10 Jahren sollte das Guthaben der Versicherten besser darstellbar machen. Dennoch kritisiert die Ökonomin Christine Mayrhuber die geringe Bekanntheit. „Die Bekanntheit des Pensionskontos in Österreich ist aufgrund mehrerer Faktoren meines Erachtens unzureichend. Die Pensionsversicherung erfüllt nicht angemessen ihre Rolle in der Informationsübermittlung.

Zahlreiche Studien zeigen, dass die Bevölkerung über das gesetzliche Alterssicherungssystem nur geringes Wissen besitzt. Umfragen des WIFO aus den Jahren 2020 und 2022 verdeutlichen, dass die Mehrheit der Menschen das Leistungsniveau, also die Höhe der Pensionen, unterschätzt. Fast die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass die Pensionen in den letzten vier Jahrzehnten gesunken sind, obwohl das Gegenteil der Fall ist.

Eine jährliche Kontomitteilung würde hierzulande dazu beitragen, dass die Versicherten die langfristigen Auswirkungen von kurzfristigen Veränderungen beim Arbeitseinkommen erkennen“, so die Pensionsexpertin des WIFO Christine Mayrhuber.

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Regelmäßige Einsicht ins Pensionskonto ist wichtig

„Wer sich erst kurz vor der Pension mit seinem Pensionskonto beschäftigt, riskiert böse Überraschungen“, so Landespräsident Harry Kopietz. „Fehlende Versicherungszeiten, unvollständige Beitragszahlungen oder gesetzliche Änderungen können die Pension erheblich beeinflussen. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig einen Blick ins Pensionskonto zu werfen. Dort sind alle bisher erworbenen Versicherungszeiten erfasst. Fehler, etwa durch Jobwechsel oder Karenzzeiten, können frühzeitig erkannt und korrigiert werden. Zudem ermöglicht die regelmäßige Kontrolle eine realistische Einschätzung der künftigen Pension. Falls diese zu niedrig ausfällt, können rechtzeitig Maßnahmen getroffen werden – sei es durch freiwillige Höherversicherung oder wenn entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden, für eine altergemäße längere Erwerbstätigkeit“, so Kopietz weiter.

Da das Pensionssystem ständigen Reformen unterliegt, hilft eine regelmäßige Einsicht dabei, informiert zu bleiben. Das geht ganz einfach online über FinanzOnline oder die Pensionsversicherungsanstalt (PVA).