Interessensvertretung
Pensionen

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13. September ist Equal Pennsion Day in Wien | Klaffende Pensionsschere zwischen Männern und Frauen schließen.

Der Equal-Pension-Day ist der Tag, an dem Männer durchschnittlich bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst im gesamten Jahr. Während österreichweit dieser Tag bereits am 4. August war, ist Wien „erst“ am 13. September dran.

Wien ist anders- aber noch immer nicht „gut“ genug.

"Wien schneidet bei dieser Statistik stets am besten ab. Im österreichischen Durchschnitt erhalten Frauen ca. 40% weniger Pension als Männer. In Wien ist die Diskrepanz von 32, 57% im Jahr 2020 auf 29,8 % fürs Jahr 2023 laut Arbeiterkammer gesunken. Das ist zwar erfreulich, aber wir sind damit noch lange nicht zufrieden“, so Harry Kopietz Landespräsident des PVÖ-Wien.

 

© PVÖ Wien | Ludwig Schedl

PVÖ-Landespräsident Harry Kopietz meint weiter:

"Der Equal PensionDay lenkt die Aufmerksamkeit auf die Ungleichheit bei der Pension zwischen Männern und Frauen. „Es ist für uns kein Erfolg, dass die Pensionslücke in Wien verglichen mit anderen Bundesländern geringer ist, wir müssen weiterhin darauf pochen, dass Frauen bei Kollektivverträgen- und da meine ich vor allem den Handel- nicht länger an der untersten Gehaltsgrenze bleiben, sondern dass sie nicht nur im Erwerbsleben, sondern auch danach eine höhere Kaufkraft haben sollten und diese entsprechend auch in ihrer Pension."

Mag.ᵃ Dr.ⁱⁿ Ingrid Mairhuber, Forba
© Forba

Familienpoltische Maßnahmen nötig

Ingrid Mairhuber, Mitarbeiterin von FORBA - Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt in Wien:

„Der niedrigere Pensions-Gap in Wien hat mehrere Ursachen. Einerseits sind die Pensionen der Männer in Wien im Vergleich mit den anderen Bundesländern durchschnittlich niedriger, andererseits die Pensionen der Frauen im Vergleich am höchsten. Dies kann daran liegen, dass Frauen in Wien zwar auch vielfach Teilzeit arbeiten, aber ihre Stundenanzahl und damit ihr Verdienst höher sind. Außerdem können Frauen und Männer in Wien auf ein sehr breites Angebot an Kinderbetreuung zurückgreifen, was sehr wichtig für eine Erwerbstätigkeit mit höherem Stundenausmaß ist. Dennoch sind auch für Wien arbeitsmarkt-, familienpolitische und sozialpolitische Maßnahmen nötig, damit der Unterschied von knapp 30% geschlossen werden kann“.

Erhöhung der Arbeitsmarktteilhabe

Marion Gebhart von der Magistratsabteilung 57 / Frauenservice Wien, meint ergänzend:

Marion Gebhart, Leiterin MA 57, Frauenservice Wien
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„Ein zentraler Faktor für den Gender Pension Gap liegt in der nach wie vor bestehenden ungleichen Verteilung der Care-und Pflegearbeit – also der gesellschaftlich, aufgrund bestehender Geschlechterstereotype zugeschriebenen Zuständigkeit von Frauen für die Familienarbeit und Kinderbetreuung. Hier versucht die Stadt Wien vor allem durch den Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung ausgleichend entgegenzuwirken, um die Arbeitsmarktteilhabe von Frauen zu erhöhen.“