© Andreas Mahringer

Welttag der älteren Generation am 1. Oktober

Am Dienstag, 1. Oktober 2024, wird der „Welttag der älteren Generation“ begangen. Auch PVOÖ-Landespräsidentin Birgit Gerstorfer würdigt die Leistungen der älteren Generation und den Beitrag, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben leisten. Gleichzeitig mahnt sie ein: „Es gibt noch viel zu tun und es braucht den PVÖ das ganze Jahr über als wachsames Auge, Sprachrohr und starke Interessensvertretung.“

Erst vor wenigen Tagen, am 19. September 2024, beging der PVOÖ die 75-Jahr-Feier gemeinsam mit hunderten Teilnehmer*innen im Rahmen des Landes-Nordic-Walking-Wandertages in Eferding. Auch im Jubiläums-Jahr 2024 ist es für den Pensionistenverband das Gebot der Stunde, jene Grundsätze weiterzuführen, die für die Gründung vor 75 Jahren bestimmend waren, also für ein Leben ohne Armut, Einsamkeit und jegliche Art von Diskriminierung im Alter zu kämpfen.

„Von inhaltsleeren politischen Sonntagsreden am Welttag der Senioren haben unsere Pensionistinnen und Pensionisten aber nichts. Mit unseren vielen Ortsgruppen leben wir vielmehr jeden Tag im Jahr das Motto ´Draußen bei den Menschen sein` und spüren die Probleme und Sorgen der Mitglieder direkt vor Ort. In den nächsten Jahren werden wir uns noch intensiver mit den Themen Pflege, Gesundheit, Pensionssystem und generell mit dem Thema Altern in Würde auseinandersetzen“, kündigt Landespräsidentin Birgit Gerstorfer an.

70.000 Mitglieder in über 300 Ortsgruppen vertrauen dem PVOÖ

Die Landespräsidentin des Pensionistenverbandes Oberösterreich, Birgit Gerstorfer, weiß: Auch nach 75 Jahren ist der PVÖ wichtiger denn je. „Mit unseren aktuell rund 70.000 Mitgliedern in über 300 Ortsgruppen wirkt der Pensionistenverband Oberösterreich durch ein aktives Miteinander gegen die Einsamkeit im Alter sowie die Altersarmut und sorgt für eine durchsetzungsstarke Interessensvertretung der Generation 50 plus. Eine der wichtigsten Forderungen des PVOÖ ist das Recht auf Selbstvertretung der älteren Generation in Institutionen und Gremien auf allen Ebenen – Gemeinde, Land und Bund. Wir wollen mitreden, mitbestimmen und mitgestalten!“

Wichtig ist dem PVÖ auch Service und Beratung für die Mitglieder: „Wir bieten kostenlose Hilfe durch unsere ehrenamtlichen Expertinnen und Experten an, egal ob Pflegegeld- oder Pensionsanträge, Ansuchen um Hilfe bei sozialer Notlage oder dem Steuerausgleich. Der PVOÖ sieht sich auch als starke Stimme gegen Altersdiskriminierung, wie man bei den Herausforderungen rund um die zunehmende Digitalisierung des Lebens immer wieder sehen kann.“

„Bewegung ist Leben“

Man stehe aber nicht nur für Beratung und politische Interessensvertretung, wie Birgit Gerstorfer betont: „Bei uns haben auch Sport, Kultur und Freizeit einen hohen Stellenwert. Ob Theater, Konzert oder Kabarett, Ausflüge, Exkursionen oder Klubnachmittag, Sport- und Aktivwochen - der PVOÖ bietet eine große Palette an Unternehmungen an. Gemeinsam mit unserem eigenen Reisebüro SeniorenReisen können wir darüber hinaus unseren Mitgliedern maßgeschneiderte und leistbare Reisen anbieten.“

Getreu dem Motto „Bewegung ist Leben“ steht ein buntes Sport- und Gymnastikprogramm steht für Mitglieder des Pensionistenverbandes OÖ auf dem Programm: „Wandern, Nordic Walking, Radfahren, Kegeln, Stocksport und Turnen findet man nahezu in jeder Ortsgruppe. Ergänzt wird dies durch Vorträge und Workshops über Gesundheitsvorsorge, Prävention und gesunde Lebensführung. „Kurzum: Niemand ist zu alt, aber auch niemand ist zu jung, um Mitglied beim PVOÖ zu sein“, so Birgit Gerstorfer.

„Verdigitalisierung des Alltages“ als großes Thema

Großer Aufreger neben den Debatten um sichere Pensionen ist für den Pensionistenverband als Interessensvertretung der älteren Generation auch die spürbare „Verdigitalisierung“ des Alltages und die damit einhergehenden Diskriminierung von Menschen, die den Umgang mit den digitalen Medien nicht in die Wiege gelegt bekommen haben.

„Vieles kann man nur mehr ausschließlich über das Internet, mit dem Smartphone oder per App erledigen. Jüngste Negativbeispiele sind der Reparaturbonus und der Handwerkerbonus, die nur digital möglich sind. Viele Vertreter*innen der älteren Generation haben etwa auch Probleme bei der Anwendung der ID Austria, die oft Voraussetzung für Antragstellungen sogar im Pflegethemenfeld ist. Menschen ohne Internetzugang und Smartphone sind de facto davon ausgeschlossen“, wehrt sich PVOÖ-Landespräsidentin Birgit Gerstorfer gegen diese Form der Altersdiskriminierung. Nicht zuletzt der Handel stellt Schritt für Schritt auf Online- und Selfservices um, die für die ältere Generation als Hürde betrachtet werden.

Lage im Pflege- und Gesundheitsbereich spitzt sich zu

Neben der zugespitzten Lage im Gesundheitsbereich, die besonders die ältere Generation betrifft, ist vor allem die Zukunft der Pflege-Situation ein Schwerpunkt-Thema, das der PVOÖ im Jahr 2024 gezielt behandelt. Gerade die besorgniserregende Entwicklung im Gesundheitsbereich hängt jedoch direkt mit der Sicherung des Pensionssystems zusammen, wie PVOÖ-Landespräsidentin Birgit Gerstorfer weiß: „Heute gehen viele Menschen krank in die Pension, anstatt noch viele weitere Jahre frei von Krankheit oder körperlichen Einschränkungen verbringen zu dürfen. So ist das Gesundheitssystem sicher nicht zukunftsfit für die nächsten Generationen.“

Pflegende Angehörige stehen oft allein da

Im Pflegebereich betrifft die größte Herausforderung die pflegenden Angehörigen. Konkrete Lösungsansätze zu besseren Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige und Hilfe bei der Alltagsbewältigung standen auch bei vielen PVOÖ-Veranstaltungen thematisch im Vordergrund: „Pflegende Angehörige sind ein unverzichtbarer Baustein, um Pflege auch in der Zukunft flächendeckend sicher zu stellen. 80 Prozent der Betroffenen werden zuhause gepflegt, dennoch hört man zumeist nur vom Personalmangel in der institutionellen Pflege und die pflegenden Angehörigen stehen mit ihren Bedürfnissen allein da. Gerade diese Personen müssen gezielt weiter unterstützt und viel mehr entlastet werden. Ein sicheres und gutes Leben im Alter darf keine Frage des Wohnortes, Einkommens und Vermögens sein. Bedarfsgerechte Leistung für alle ist eine grundlegende Forderung des Pensionistenverbandes“, begründet Gerstorfer ihr Engagement.

Im Bereich der pflegenden Angehörigen sind zudem nicht immer nur die Älteren gefragt, auch viele Junge und manchmal sogar schon Jugendliche müssen oft plötzlich Pflegeverantwortung übernehmen. „Umso wichtiger, dass hier die Rahmenbedingungen für alle Betroffenen stimmen“, so Gerstorfer abschließend.