Kurz-Interview mit Christian Rösner-El-Heliebi
Welche Motivation, welcher Impuls war entscheidend für Deine Bewerbung beim Pensionistenverband?
Die Motivation für meine Bewerbung kann ich mit vier Worten beschreiben: gegenseitige Wertschätzung, Engagement, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Genau das habe ich nämlich schon früher als Journalist immer dann erlebt, wenn ich mit dem Pensionistenverband zu tun hatte – das fand ich von Anfang an sehr beeindruckend. Und dieser Einsatz ist gerade in Zeiten wie diesen eine enorm wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe.
Welche Vision willst du im Pensionistenverband verwirklichen?
Die Vision ist eigentlich schon seit 75 Jahren in der DNA des Pensionistenverbandes festgelegt: Der Kampf gegen die Altersarmut und der Kampf gegen die Alterseinsamkeit. Für beides hat der PVÖ bis heute unglaublich viel geleistet und erreicht – wenn man etwa auf politischer Ebene an die Schaffung des Sozialversicherungsgesetzes denkt oder auf der sozialen Ebene an die umfangreichen Reise-, Ausflugs- und Kulturaktivitäten. Außerdem gibt es viel zu tun in Sachen Aufwertung des Pensions-Images: Weg von Passivität und Bedürftigkeit, hin zur Freude über die "Karriere" des letzten Lebensabschnitts. Vor diesem Hintergrund gilt: Je mehr Menschen an einem Strang ziehen, je stärker eine Interessenvertretung ist, desto mehr kann sie erreichen.
Zum Pensionsthema hat jeder/ jede eine Meinung, jedoch kaum jemand Wissen. So sind z.B. Pensionskonto und Seniorenrat kaum bekannt (als fünfte Sozialpartnerschaft, u.a. age Award). Welches Konzept willst Du entwickeln, um diese Diskrepanz allmählich abzubauen?
Um den Seniorenrat als fünfte Sozialpartnerschaft bekannter zu machen, muss er öffentlich häufiger in Erscheinung treten. Das bedeutet mitunter eine engere Zusammenarbeit mit dem Seniorenbund im Sinne von mehr Gleichklang statt Konkurrenzdenken.
Voraussetzung dafür ist natürlich eine gewisse Parteiunabhängigkeit. Schließlich sollten sich beide Verbände ausschließlich für die Interessen der älteren Generation einsetzen.
Und was den Age Award betrifft, so wäre es in einem ersten Schritt wahrscheinlich sinnvoll, ihn das nächste Mal Medien-öffentlich zu machen ...