Interessensvertretung
Pensionen

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Equal Pension Day macht Altersarmut bei Frauen deutlich!

Eine zentrale Forderung des Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) ist der Kampf gegen Altersarmut. Hier speziell bei Frauen, denn der Equal Pension Day beweist 2024 wieder einmal, dass Männer österreichweit bereits am 6. August so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten werden – in Wien ist es der 15. September.

Durch die Teilzeitfalle und Care-Arbeit sind Frauen von Altersarmut mehr betroffen. Wir haben bei Sophie Achleitner, Ökonomin am Momentum Institut, und Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB, nachgefragt.

Glauben Sie, dass die Anhebung des Pensionsantrittsalters seit 2024 bei Frauen ein Hebel sein kann, Altersarmut zu minimieren bzw. zu verhindern?

Sophie Achleitner, Momentum Institut
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Sophie Achleitner:

Im Gegenteil. – Die schrittweise Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters für Frauen auf 65 Jahre verschärft die Situation noch weiter. Jede zweite Frau geht nicht aus der Erwerbstätigkeit in Pension, sie haben außerdem weniger gesunde Lebensjahre zu erwarten als Männer. Aktuell gehen sie noch gesund in den Ruhestand aber durch die Erhöhung schickt sie der Staat künftig krank in Pension. Aufgrund von fehlender Kinderbetreuung und Pflegemöglichkeiten kommt es bei den Erwerbskarrieren von Frauen noch immer viel häufiger zu Unterbrechungen. Sie reduzieren ihre Arbeitszeit oder bleiben dem Arbeitsmarkt gänzlich fern. All das führt dazu, dass die durchschnittliche Frauenpension im Jahr 2022 etwa 300 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Im Vergleich zu Männern bekommen sie außerdem etwa 41 Prozent weniger Pension. Die Anhebung des Antrittsalters für Frauen ändert also nichts an diesen Problemen und verschärft weibliche Altersarmut weiter. Viel wichtiger wäre es, in soziale Infrastruktur und Pflege zu investieren, damit Kinderbetreuung und Altenpflege nicht weiterhin Großteils (weibliche) Privatsache ist.

Korinna Schumann, Vizepräsidentin des ÖGB und Bundesfrauenvorsitzende
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Korinna Schumann:

Nein, das ist eine Illusion. – Schon jetzt geht jede dritte Frau nicht aus der Erwerbstätigkeit heraus in Pension, sondern aus Arbeitslosigkeit oder Krankenstand. Wird an den Arbeitsbedingungen nicht geschraubt, wird sich dieser Umstand nicht verändern. Der Hauptgrund, warum Frauen im Schnitt eine niedrigere Pension als Männer beziehen, ist, weil, sie während ihres Erwerbslebens im Durchschnitt ein geringeres Erwerbseinkommen erzielen als Männer. Der Grundsatz: Für gleiche oder gleichwertige Arbeit muss gleich bezahlt werden, das muss daher endgültig umgesetzt werden. Es muss egal sein, ob die Arbeit von einem Mann oder einer Frau erbracht wird. Leider sieht die Realität anders aus. Die Lohnschere ist weiterhin eklatant.

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