Zum kommenden Weltspartag erinnert der Pensionistenverband Wien (PVÖ-Wien) daran: Die schnellste und wirksamste Unterstützung für Österreichs Wirtschaft ist es, Pensionist*innen sowie Klein- und Mittelverdiener*innen mehr Kaufkraft zu geben.

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Schluss mit dem Pensions-bashing: Mehr Kaufkraft ist die beste Wirtschaftshilfe
Pensionist*innen sind Wirtschaftsfaktor und zahlen je nach Pensionshöhe bis zu 60% mehr Lohnsteuer als Erwerbstätige
Falsch zitierte Zahlen in der Öffentlichkeit
Ilse Fitzbauer, Finanzreferentin des PVÖ-Wien und Wiener Gemeinderätin a.D, versucht stets diese Zahlen, die immer wieder in der Öffentlichkeit falsch zitiert werden – differenziert darzustellen. Ihre zentrale Kritik richtet sich daher dagegen, dass „das staatliche Pensionssystem schlechtgeredet wird – etwa mit dem Hinweis auf den für 2026 prognostizierten „Pensionszuschuss“ von 33 Milliarden Euro. Dabei wird übersehen, dass ein erheblicher Teil dieser Summe auf die Pensionen der Beamt*innen entfällt. Diese sind keine Zuschüsse zur gesetzlichen Pensionsversicherung“, so Fitzbauer.

Das Beamtenpensionswesen ist historisch als Versorgungsmodell, nicht als Versicherungssystem angelegt.
Die Pensionen der Beamt*innen werden direkt aus Steuermitteln bezahlt. „In öffentlichen Debatten ist oft von 14 bis 15 Milliarden Euro die Rede, die unter dem Titel „Pensionszuschüsse“ für Beamt*innenpensionen veranschlagt sind – tatsächlich handelt es sich dabei um Verwaltungskosten und nicht um Zuschüsse an die Pensionsversicherungen. Darüber hinaus enthält der sogenannte „Pensionszuschuss“ viele Sozialleistungen, die nichts mit den eigentlichen Pensionsversicherungsleistungen zu tun haben – etwa Ausgleichszulagen, Reha-Kosten, Pflegegelder oder Krankenversicherungsbeiträge. So wurden zum Beispiel unter dem Titel „ASVG-Pensionen“ im Jahr 2024 zwar 11,2 Milliarden Euro an Bundesmitteln ausgewiesen, laut PVA-Jahresbericht entfielen davon aber nur rund 4 Milliarden Euro direkt auf Pensionen. Der Rest floss in Sozialleistungen“, so Fitzbauer weiter.
Harry Kopietz, Landespräsident des Wiener Pensionistenverbands ist überzeugt
"Jeder zusätzliche Euro wird unmittelbar für den täglichen Konsum verwendet – für Lebensmittel, Dienstleistungen oder Reparaturen – und stärkt so direkt den heimischen Wirtschaftskreislauf und sichert Arbeitsplätze“

„Pensionist*innen zahlen auch Lohnsteuer – je nach Höhe der Bruttopension bis zu 60 % mehr als Arbeitnehmer*innen.“
„Allein die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) hat 2024 4,7 Milliarden Euro an einbehaltener Lohnsteuer an die Finanzbehörde abgeführt – ein Betrag, der die ausgewiesene Unterdeckung bei den ASVG-Pensionen praktisch ausgleichen würde. Das zeigt deutlich: Die gesetzliche Pensionsversicherung ist solide finanziert und keine überdimensionale Belastung für das Gesamtbudget“, erläutert Fitzbauer.
„Der Weltspartag sollte daher nicht nur ans Sparen erinnern, sondern auch an die soziale Verantwortung der Politik* Wer Wohlstand sichern will, muss für gerechte Einkommen, faire Pensionen und stabile Kaufkraft sorgen – denn nur so bleibt Österreichs Wirtschaft lebendig, solidarisch und überlebensfähig“, so Fitzbauer und Kopietz übereinstimmend.
PVÖ-Wien | Susanne Eiselt