Waltraud Votter, Vorsitzende PVÖ Rudolfsheim-Fünfhaus
Interessensvertretung

© PVÖ Wien | Ludwig Schedl

Waltraud Votter | Jahrgang 1944 | Mitglied seit 2012

Vorsitzende PVÖ Rudolfsheim-Fünfhaus

 

Wir sind direkt an den Seniorinnen und Senioren dran!

In meiner 30-jährigen Tätigkeit als Mandatarin der Bezirksvertretung 15, davon 12 Jahre als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, habe ich mich als SeniorInnenbeauftragte aktiv und innovativ für die ältere Generation im 15. Bezirk und in der Wiener Stadtverwaltung eingesetzt. Auf mein Engagement hin geht zum Beispiel die Wien weite Reformierung des Kontaktbesuchsdienstes und die senorInnengerechte Gestaltung des Wienninger-Platzes, Eingliederung von MigrantInnen in die städtischen Pensionistenklubs und andere SeniorInnenprojekte zurück. Wichtig ist mir die Partizipation der älteren Generation, die in dem Projekt „Offene Plattform 55+“ - „MITREDEN – MITGESTALTEN – MITERLEBEN – MITVERANTWORTEN“ ihre Wünsche und Anliegen einbringen konnten. Nach der Rücklegung des Mandates übernahm ich 2013 die Leitung der Bezirksorganisation des PVÖ im 15. Bezirk.

Das Motto des PVÖ lautet: richtig – wichtig – stark.

  • Richtig ist, dass der PVÖ als Interessensvertretung aktiv für ältere Bevölkerung tätig ist. Er steht für ein solidarisches Miteinander und ist um Information und Aktivismus bemüht. Im PVÖ wird Menschlichkeit, Zusammenhalt, Gemeinschaft und Lebensfreude gelebt.
  • Wichtig ist, dass der PVÖ aufgrund seines 72-jährigen Bestehens unverzichtbar geworden ist, weil er sich besonders für gesellschaftspolitische Themen einsetzt und seine Mitglieder berät, wenn es beispielsweise um Pensionen, Gesundheit und Pflege, Konsumentenschutz, leistbares Wohnen, Altersdiskriminierung oder aber um den Kampf gegen Einsamkeit geht.
  • Stark meint, dass der PVÖ aufgrund seiner Mitgliederzahl die größte Interessensvertretung für die ältere Generation in Europa ist. Dadurch ist es möglich, dass sich der PVÖ für die Umsetzung der politischen Forderungen und Verbesserungen in allen Lebensbereichen- und Situationen für die ältere Generation einsetzen kann. Aber auch die generationsübergreifende Arbeit und dass der PVÖ durch den überparteilichen SeniorInnenrat im Parlament vertreten ist, sind Zeichen seiner Stärke.

Mitglieder kann man nur persönlich werben. Es geht immer um das Gespräch: reden – reden – reden. Ich informiere und kläre über die Arbeit des PVÖ insbesondere die meiner Bezirksorganisation auf. Ich gebe den Noch-nicht-Mitglieder unser Jahresprogramm und eine Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift „Unsere Generation“ mit, weil darin aktuelle Informationen nachzulesen sind. Ich spreche über die Vorteile der Mitgliedschaft, sowohl über die Kosten, die mit 2 Euro pro Monat wirklich überschaubar sind, aber vor allem über die immateriellen Vergünstigungen wie Zusammenkommen, Freundschaft oder Soforthilfe.

In meinem Bezirk sind die Mitglieder sind an politischen Themen sehr interessiert. Die monatliche Diskussionsreihe: „Politik im Gespräch“ mit BezirkspolitikerInnen, Vorsitzenden von Ausschüssen und Kommissionen der Bezirksvertretung 15 und ReferentInnen aus verschiedenen Organisationen werden gerne angenommen. Bei diesen Diskussionen haben die SeniorInnen die Möglichkeit zum Beispiel an der Gestaltung des Bezirkes – Partizipation – mitzuarbeiten und ihre Wünsche und Vorschläge einzubringen und somit den 15. Bezirk seniorInnengerecht zu gestalten. Der PVÖ 15 hat ein sehr umfangreiches Programm an politischen, kulturellen, sozialen, gesellschaftspolitischen und generationsübergreifenden Aktivitäten. Die aktuelle Themenauswahl wird mit den Mitgliedern besprochen. Wir arbeiten mit bei Projekten wie zum Beispiel „Grätz´l-Feste“, „Vom Nebeneinander zum Miteinander“ oder „Gesunder Bezirk“ gemeinsam mit der Wiener Gesundheitsförderung. Wir besuchen kulturelle und soziale Einrichtungen (Tageszentren, Kirchen usw.). Mit besonderer Beliebtheit werden ein- bis zweitägige Exkursionen beispielsweise „Linz – Technik und Kultur“ angenommen.

Bei mir im Bezirk sind viele Projekte und Aktonen gut gelaufen. Bei der Aktion „Politik im Gespräch“ ging es um Mitbestimmung. Information über die politische Situation und Erarbeitung von Forderungen. Dazu gab es 10 Veranstaltungen und es waren immer 40-50 Mitglieder mit Eifer dabei. Aber auch das Projekt „ILIAS“ – Inklusion und Lernen im Alter für Seniorinnen und Senioren mit und ohne Sehbehinderung gemäß dem Motto „Lebenslanges Lernen“. Dieses Kooperationsprojekt gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Österreichs und der Österreichischen Blindenwohlfahrt dauerte zwei Jahre und wird heute noch in Arbeitsgruppen weitergeführt. Die eine Gruppe heißt „Baum der Wünsche – Die Ernte“ und findet im ÖBW mit Kulturveranstaltungen und Vorträgen statt, und die andere Gruppe heißt „Schatzkästchen“. Dabei handelt es sich um eine Literaturgruppe, die sich in verschiedenen Lokalen trifft. Teilnehmende sind Blinde sowie sehbehinderte und sehende Menschen.

Unsere Kreativitätsworkshops mit KünstlerInnen kommen ebenfalls gut an. Es geht darum, mit den Händen zu arbeiten, was ein schöner Ausgleich zur Kopfarbeit ist. Durch die kreative Arbeit werden nämlich andere Synapsen im Kopf aktiviert und die Menschen haben dann Freude an ihren künstlerischen Ergebnissen.

Für die Zukunft ist es wichtig, dass die Vorsitzenden der Bezirksorganisationen in die Konzepterarbeitung von grundlegenden Themen wie Pflege, Integration, Einsamkeit, Bekämpfung der Altersarmut oder Pensionssystem der Landes- bzw. der Bundesorganisation einbezogen werden. Schließlich sind wir ja direkt an den SeniorInnen dran. Dann sind natürlich auch die Mitgliederwerbung und die laufende Mitgliederbetreuung wichtig. Auch das muss in Zusammenarbeit mit der Basis gemacht werden. Ich stelle mir die Frage, wie die FunkjtionärInnen des PVÖ über den Kreis der PVÖ-Mitglieder hinausgehend die SeniorInnen über die Forderungen und Aktionen des PVÖ informieren können? Also beispielsweise denke ich an Kampagnen Wien weit zum Thema „Pflege“, aber auch ein „Markt der Möglichkeiten“ oder Messeauftritte könnten dazu beitragen, unsere Themen zu verbreiten. Ein wichtiger Entwicklungsschritt ist auf jeden Fall die Digitalisierung, die müssen wir beim PVÖ vorantreiben, weil ja auch die ältere Generation jünger wird (lacht).

Kontaktdaten

PVÖ Rudolfsheim-Fünfhaus

Bezirkszentrum Süd, Ecke Reindorfgasse 22/Herklotzgasse | 1150 Wien Tel.: 0664 472 52 47 Beratung und Information: Dienstag, 14.00 bis 17.00 Uhr

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