„Das Kleeblatt ist weit mehr als ein Ort zum Wohnen. Es ist ein Ort des Zusammenhalts, der gegenseitigen Unterstützung und der Lebensfreude“, betont Birgit Gerstorfer, MBA, Landespräsidentin des Pensionistenverbandes Oberösterreich und Verbandspräsidentin des Pensionistenverbandes Österreichs. Das 2023 gestartete Projekt vereint unter einem Dach „Vitales Wohnen“ für Senior*innen, Kindergarten, Tagesbetreuung/Seniorentreff und – ab Juli 2025 – auch „Startwohnungen“ für junge Menschen und Familien. Im Zusammenspiel mit dem „Lengauer Mobil“, einem ehrenamtlich betriebenen E-Bus für innerörtliche Fahrten, wird älteren Menschen größtmögliche Selbstständigkeit und Mobilität ermöglicht. „Die demographische Entwicklung stellt uns vor große Herausforderungen. Mit dem Generationenhaus Kleeblatt zeigen wir, dass es gerade im ländlichen Raum möglich ist, moderne Antworten auf Fragen des Älterwerdens zu geben – in einem Rahmen, der alle Generationen einbindet“, so Bürgermeister Erich Rippl.
Ein Ort für gelebtes Miteinander
Mit dem Generationenhaus „Kleeblatt“ geht die Gemeinde Lengau einen innovativen Weg, um den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft aktiv zu begegnen. In einem architektonisch wie sozial durchdachten Umfeld werden hier Menschen unterschiedlicher Generationen zusammengeführt. Herzstück des Projekts ist die Kombination aus „Vitalem Wohnen“ für ältere Menschen, Kindergarten, Tagesbetreuung bzw. Seniorentreff sowie – ab Juli 2025 – „Starterwohnungen“ für junge Erwachsene und Familien.
Diese bauliche und soziale Nähe fördert nicht nur das generationsübergreifende Zusammenleben, sondern ermöglicht gegenseitige Unterstützung im Alltag. Ältere Menschen profitieren von gesellschaftlicher Teilhabe und einem sicheren, betreuten Wohnumfeld. Familien wiederum schätzen die kurzen Wege zwischen Wohnraum und Kinderbetreuung sowie das familiäre Umfeld.
Mobilität schafft Teilhabe
Ein weiterer wesentlicher Baustein ist das „Lengauer Mobil“. Dieser seniorengerechte E-Bus wird von Ehrenamtlichen geführt und schafft Mobilität für all jene, die im Alltag sonst eingeschränkt wären. Ob Arztbesuche, Besorgungen oder ein Ausflug zum Seniorentreff – das „Lengauer Mobil“ trägt wesentlich dazu bei, dass ältere Menschen länger aktiv und unabhängig bleiben können. Gleichzeitig stärkt es die Verbindung zwischen den Generationen, denn der Dienst kommt auch Familien mit Kindern zugute.
Soziale Innovation im ländlichen Raum
Die Angebote im Generationenhaus Kleeblatt entwickeln sich stetig weiter. Bereits umgesetzt wurden ein Kindergarten, 14 barrierefreie Wohneinheiten für Senior*innen sowie ein Tagesbetreuungsbereich mit Freizeit- und Begegnungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer weiteren Bauphase entstehen derzeit zusätzliche Wohnungen für Jung und Alt, die das Miteinander im Haus weiter stärken sollen.
Zusätzlich zur baulichen Infrastruktur entstehen neue soziale Angebote zur alltagsnahen Unterstützung für die ältere Bevölkerung:
- 10 Wohneinheiten „Startwohnungen“ + 14 weitere für Senior*innen
- Zeitbank für Alt und Jung: Nachbarschaftshilfe auf Zeitkontenbasis
- Lengauer Laden: Inklusiver Arbeitsplatz & Nahversorgung
- Krankenpflege-Equipment: Kostenloser Verleih (Betten, Rollstühle etc.)
Ein Modell mit Vorbildcharakter
Die Gemeinde Lengau sieht ihre Aufgabe nicht nur in der Bereitstellung von Infrastruktur, sondern auch in der aktiven Koordination von Ehrenamt und freiwilligem Engagement. Das Generationenhaus Kleeblatt ist Ausdruck dieses Selbstverständnisses. Die Angebote werden gut angenommen und zeigen, dass auch in ländlichen Regionen moderne, integrative Betreuungsmodelle erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Projekt wird bereits jetzt in umliegenden Gemeinden als städtebauliches Vorzeigemodell wahrgenommen. Besonders hervorgehoben wird die aktive Einbindung von Ehrenamtlichen, die etwa beim Fahrdienst oder in der Freizeitgestaltung mitwirken. „Wir zeigen, dass Daseinsvorsorge, gelebte Inklusion und ein gutes Leben im Alter nicht nur möglich, sondern machbar sind – wenn Gemeinde, Bevölkerung und Organisationen an einem Strang ziehen“, so Birgit Gerstorfer.
Stimmen zum Generationenhaus „Kleeblatt“:
Birgit Gerstorfer, MBA – Landespräsidentin Pensionistenverband OÖ und Präsidentin Pensionistenverband Österreichs:
„Die Gemeinde Lengau lebt den Generationenvertrag. Das Generationenhaus Kleeblatt bietet eine beispielgebende Vielfalt an Dienstleistungen für die ältere Generation und ein modernes Verständnis für Alter, Gemeinschaft und Solidarität.“
„Ein riesiges Dankeschön gebührt allen Pflegenden und betreuenden Angehörigen, die tagtäglich Herausragendes leisten und somit den größten Pflegedienst des Landes bilden. Ihre Arbeit verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch verstärkte Unterstützung. Viele Menschen wünschen sich auch bei Pflegebedürftigkeit weiterhin zu Hause leben zu können. Projekte wie das Generationenhaus Kleeblatt ermöglichen dies und sind zudem eine wichtige Entlastung der pflegenden Angehörigen im ländlichen Raum.“
Erich Rippl, Bürgermeister Lengau:
„Als familien- und seniorenfreundliche Gemeinde ist uns auch die ältere Generation sehr wichtig, die Gemeinde bietet Unterstützung beim Wohnen im Alter.
Es werden 10 bis 11 Personen in der Tagesbetreuung betreut davon, würde es diese Einrichtung nicht geben, würden mindestens 5 bis 6 Personen im Pflege- und Seniorenheim einen Platz benötigen.Die Tagesbetreuung sorgt also dafür, dass diese Menschen weiter zuhause betreut werden können.
Jede dritte Gemeinde sollte eine Art Tagesbetreuung anbieten, dadurch würde gewährleistet, dass weniger teure Pflegeheimplätze beansprucht werden müssten. Hier ist aber eine Direkt-Finanzierung über Bund und Land hin zur Gemeinde nötig, damit die Kommunen nicht am Klingelbeutel des Sozialhilfeverbandes hängen, wenn das Angebot etwa um einen Tag in der Woche erweitert wird.“
„Die abwechslungsreiche gemeinsame Tagesstruktur – von Spielen über dem Zubereiten des Mittagessens bis hin zur Nachmittagsbewegung und der kleinen Jause – kann in der Art auch in keinem Alten- und Pflegeheim geleistet werden.“
