Interessensvertretung
Pensionen

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PVÖ setzt sich für eine gerechte Altersabsicherung von Frauen ein!

Aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März fordert Ilse Fitzbauer, Finanzverantwortliche PVÖ-Wien und Vorsitzende PVÖ-Floridsdorf, einen intensiveren Kampf gegen weibliche Altersarmut. Politik und Gesellschaft müssten deutlich besser für entsprechende Strukturen sorgen, damit zukünftige Pensionistinnen über eine entsprechende finanzielle Altersabsicherung verfügen können.

Das Interview hat Susanne Eiselt, Öffentlichkeitsarbeit PVÖ-Wien geführt.

Bezirksvorsitzende Ilse Fitzbauer, Bezirksorganisation Floridsdorf
© PVÖ Wien | Schedl

Sichtbarkeit der weiblichen Altersvorsorge

55% der Wiener Bevölkerung sind weiblich und 40% der Wienerinnen sind in der Altersgruppe 50+, die Lebenserwartung von Frauen liegt bei 83 Jahren – jene der Männer bei 79 Jahren.

Ilse Fitzbauer formuliert die nötige Zukunftsstrategie, die bereits jetzt umgesetzt werden sollte: „Schon in jungen Jahren einen Plan für das Alter haben bzw. immer auch die Wirkungen meiner Handlungen auf meine ferne Zukunft mitdenken. Man ist schneller alt, als man glaubt. Die Beschäftigung mit finanziellen Dingen ganz zu unterlassen oder auf später zu verschieben, hat vor allem Frauen noch nie genutzt. Einmal in Pension, sind Änderungen der Erwerbsbiographie nicht mehr möglich. Sich nicht darauf verlassen, dass es ohnehin jemand richten wird. Das passiert nicht.“

Wir müssen viel stärker für eine gerechte Altersabsicherung von Frauen kämpfen und fordern eine generationenübergreifende Aufklärungsarbeit!

Persönlicher Mut und gesellschaftliches Engagement

Es ist zwar wichtig und richtig, den Mangel, die Diskrepanz von Frauengehältern und Frauenpensionen, am „Equal-Pay-Day“ im Februar bzw. am „Equal-Pension-Day“ im Sommer bzw. Herbst aufzuzeigen. Was es aber auch nicht sein soll ist, dass die Lösung der unhaltbaren Benachteiligungen nur Frauen angelastet und Politik und Gesellschaft nicht nachhaltig in die Pflicht genommen wird, so Fitzbauer weiter. Gleichzeitig muss die individuelle Strategie lauten: mehr Mut zu den eigenen Fähigkeiten und mehr Selbstbewusstsein bei Gehaltsverhandlungen, sich tunlichst, wenn möglich, nicht in die Teilzeitfalle zu begeben. In Zeiten des immer akuter werdenden Arbeitskräftemangels ist der Zeitpunkt hierfür besonders günstig“. Gleichzeitig ist es dringend notwendig sich zeitgerecht mit dem Thema zu beschäftigen. Obwohl das Pensionskonto für alle ab 1955 Geborenen seit zehn Jahren besteht, nehmen sehr wenig Frauen die Möglichkeiten der Information und Auskunft in Anspruch.

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Frau und Pension ein marginales Thema in der Frauenpolitik

In der von Media Affairs erstellten Studie „Frauen und Geld“ aus dem Jahr 2022 heißt es sinngemäß, dass die finanzielle Situation von Frauen, die vor allem im Alter oft prekär und von Abhängigkeit geprägt ist, in der politischen Diskussion kaum Beachtung findet. Für Ilse Fitzbauer ist es daher höchste Zeit, dieses Thema in der Frauenpolitik sichtbarer zu machen. Sie setzt sich dafür ein, dass sich die Frauenpolitik viel intensiver als bisher mit dem Thema beschäftigt und vor allem Frauen, die noch im Erwerbsleben stehen, hier entsprechend unterstützt und ermutigt, zeitgerecht und vorausschauend zu agieren.

PVÖ Wien propagiert die Sichtbarkeit von Pensionistinnen

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„Der PVÖ ist zu 76% weiblich. Das fällt so gar nicht auf, wenn man sich zum Beispiel den Senior:innenrat ansieht. Frauen engagieren sich und sollten auch gestärkt werden, die zweiten und dritten Reihen zu verlassen, sich zu präsentieren, wie und wo man ist. Vornehme Zurückhaltung ist nicht förderlich. Bescheidenheit ist keine Zier“, so Fitzbauer kämpferisch. „Der PVÖ mit seiner Kernkompetenz in Sachen Interessensvertretung hat die Instrumente und Expert:innen, um zum Thema weibliche Altersvorsorge Generationen-übergreifend Aufklärungsarbeit zu leisten. Spezielle Beratungsangebote an die Zielgruppe „Noch-lange-nicht-Pensionistin“ wären eine wichtige Initiative, die der PVÖ dringend auf den Weg bringen sollte“.