Die Teuerung ist nach wie vor unfassbar hoch. Wenn sie nun in der Statistik leicht zurückgeht, ist es dennoch Tatsache, dass die Preise für Lebensmittel, Strom, Gas und die Mieten ein neues Rekordniveau erreicht haben. Der Kaufkraftverlust der Pensionist*innen dauert bereits 2 Jahre an. Zur Erinnerung: Die Pensionsanpassung 2022 betrug unter dem damaligen Kanzler Kurz nur 1,8 Prozent, die Anpassung 2023 im Verhältnis zur Teuerung unzureichende 5,8 Prozent – allesamt zu wenig! Auch die Einmalzahlungen sind längst verpufft. Sie konnten nicht einmal die Nachzahlungen ausgleichen, die vielen von ihrem Strom- oder Gasversorger ins Haus flatterten. Das Ersparte – wenn vorhanden – ist aufgebraucht und sollte noch etwas davon übrig sein, so wird es durch die hohe Inflation und die geringen Sparzinsen Tag für Tag weniger wert.
Leben muss wieder leistbar werden
Deshalb hat der Pensionistenverband die Regierung und das Parlament aufgefordert, die laut Gesetz vorgesehene Pensionserhöhung des kommenden Jahres zur Hälfte vorzuziehen. Konkret: Die 2024er-Anpassung wird rund 10 Prozent ausmachen. 5 Prozent sollen bereits ab 1. Juli 2023 zur Auszahlung gelangen. Damit soll erreicht werden, dass wir nicht noch ein weiteres halbes Jahr an Kaufkraft verlieren, dass wir uns das Leben einfach wieder leisten können. Dafür hat der Pensionistenverband auch vor dem Parlament demonstriert, unterstützt von den ÖGB-Pensionisten. Der ÖVP-Seniorenbund, der sich anfänglich der Pensionistenverbands-Forderung angeschlossen hat, hat sich leider wieder verabschiedet.
Regierung setzt der Teuerung nichts Wirksames entgegen
So wie die gesamte Regierung: Beim Anti-Teuerungsgipfel ist nichts herausgekommen, keine einzige Maßnahme wurde gesetzt, um eine Preisreduktion zu erwirken. Eine Mietpreisbremse, wie von führenden Wirtschaftsforschern empfohlen, brachte die Regierung auch nicht zusammen. Ergebnis: Österreich hat europaweit eine der höchsten Teuerungsraten.
Da muss sich etwas ändern!
Energiekonzerne scheffeln Milliardengewinne
Gleichzeitig gibt es einige wenige Gewinner: Energiekonzerne, die Milliardengewinne scheffeln, während viele nicht wissen, wie sie die Rechnung bezahlen sollen. Unternehmen, die vom Rechnungshof aufgedeckte Überförderungen in Millionenhöhe ausbezahlt erhielten und bisher nicht zurückzahlten. Oder ÖVP-Sponsor René Benko, der mit seinen Leiner/kika-Geschäften 300 Millionen Euro Gewinn machte und gleichzeitig einen Betrieb zurückließ, der nur wenige Tage nach dem Verkauf etwa 1.300 Mitarbeiter*innen kündigen und Insolvenz anmelden musste und beim Staat – also bei uns allen – mehr als kolportierte 100 Millionen Schulden hat. Das regt uns auf, das versteht niemand, das muss sich ändern!
Es gibt viel zu tun. Der Pensionistenverband packt an!
Wir unterstützen die 2022er-Neupensionist*innen bei Klagen, damit auch sie die volle Pensionserhöhung erhalten und nicht nur eine reduzierte. Wir fordern bei der Pflege, dass pflegende Angehörige echte Unterstützung bekommen. Und dass das Gesundheitssystem wieder funktioniert, ohne endlose Wartezeiten oder Versorgungsengpässe.
Wir setzen uns für die ältere Generation ein! Je mehr wir sind, desto stärker sind wir!
Sie sehen, wie wichtig der Pensionistenverband ist, denn sonst engagiert sich kaum jemand für die älteren Menschen. Sagen Sie das bitte auch all jenen, die noch nicht Mitglied beim unabhängigen Pensionistenverband sind. Damit sie Mitglied werden!
Ihr
Dr. Peter Kostelka
Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs