2024 fällt "Equal-Pension-Day“ auf den 6. August. Dieser Tag bedeutet, dass Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten haben werden. Frauen bekommen im Durchschnitt um 40 Prozent weniger Pension als Männer. Der Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes, Dr. Peter Kostelka dazu: „Seit zehn Jahren werden die entsprechenden Zahlen erhoben und veröffentlicht. Die Situation hat sich nur marginal verbessert. Geht es in diesem Tempo weiter, wird es „ewig“ dauern, bis erreicht ist, dass Frauen und Männer in Österreich im Durchschnitt gleich viel Pension bekommen werden. Das kann so nicht hingenommen werden! Diese Ungleichheit gepaart mit Altersarmut von Frauen muss in Österreich mit gezielten Maßnahmen überwunden werden“, fordert Kostelka.
Eine Gelegenheit wäre bereits mit der nächsten Pensionsanpassung. Hier hat die Regierung gegen ihr selbst im Regierungsprogramm festgehaltenes Vorhaben, die Altersarmut zu verringern, neuerlich nichts unternommen. Die Ausgleichszulage (vulgo „Mindestpension“) wird auch 2025 trotz Anhebung weiter UNTER der Armutsgrenze liegen, kritisiert der unabhängige Pensionistenverband.
Mindestpension noch immer 200 Euro unter Armutsgrenze
„Wir wissen, dass Frauen im Alter von Armut massiv betroffen sind, rund 30 Prozent der alleinlebenden Frauen sind armutsgefährdet! Wer durchschnittlich nur 1.200 Euro netto Pension zur Verfügung hat, gibt sein Geld beinahe ausschließlich für Waren und Dienstleistungen aus, die überdurchschnittlich teurer wurden: Lebensmittel, Miete, Energie. „Leider hat die Regierung wieder nichts unternommen, hier gezielt anzusetzen, nämlich einerseits diese Bereiche nicht so stark steigen lassen und andererseits liegt die Ausgleichszulage immer noch rund 200 Euro unter der Armutsgrenze“, kritisiert Kostelka.
Kostelka fordert daher, „dass die Ausgleichszulage nicht länger unter der Armutsgrenze liegen darf, das ist ein Gebot der Stunde, Frauen müssen vor Armut gezielt geschützt werden!“
Großelternkarenz löst Probleme nicht
In diesem Zusammenhang findet der unabhängige Pensionistenverband, dass die vorgeschlagene Großeltern-Karenz nur wenig beitragen würde, die strukturell geringeren Frauenpensionen zu verändern. Kostelka: „Die Großelternkarenz wird nichts daran am von dieser Regierung gesteckten Ziel der Halbierung der Altersarmut ändern, löst die Probleme nicht. Vielmehr ist – wie alle Experten sagen - wesentlich dringender, endlich flächendeckend in ganz Österreich ganztägige und leistbare Kinderbetreuungseinrichtungen zu schaffen. Nur so können die Erwerbsbiographien von Frauen finanziell verbessert werden, so kann die spätere Armutsgefährdung von Frauen in der Pension gezielt überwunden werden.“
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